Wasted Land

Ntando Cele (Bern) / Artists in Residence
„Wasted Land“ imaginiert ein apokalyptisches Szenario am Ende aller Katastrophen und aller woken Diskurse. In einer poetischen, multimedialen, chorischen und musikalischen Performance, die von beißender Ironie und absurdem Humor geprägt ist, fragt Ntando Cele explizit mit dem Erfahrungshintergrund einer schwarzen Frau in Westeuropa nach möglichen Überlebensstrategien.

Am Beispiel der Fast-Fashion-Industrie und ihrer wahnwitzigen Produktion spielt „Wasted Land“ in einer nahen, dystopischen Zukunft: in einer Welt, die vom Klimawandel ebenso geschunden ist wie von verschiedenen Formen von Unterdrückung und Rassismus. In einer Gesellschaft, die paralysiert ist zwischen „Feelgood“-Ökologie und den zu Giftmüll gewordenen Kleiderbergen, experimentiert „Wasted Land“ mit einer Dezentrierung des Blicks, einer Verschiebung aus der Perspektive einer weiblichen, aus Südafrika stammenden Künstlerin. Mit dieser dystopischen Vision lädt Ntando Cele zum Nachdenken über das Potenzial für einen echten sozialen Wandel ein. „Wasted Land“ zapft indigenes Wissen an, um vorgefasste Meinungen zu hinterfragen, und sucht unter Einbeziehung brachliegender Quellen nach potenziellen Lösungen. Das Stück ist eine Solo-Performance, die mit Hilfe eines A-cappella-Chores und elektronischer Musik eine unkonventionelle Auseinandersetzung provoziert.

„‚Wasted Land‘ ist eine Möglichkeit, meine Wahrnehmung und mein Verständnis der Klimakrise zu entwirren und danach zu fragen, was sie in mir auslöst, als kolonialisierter Körper, der mit den generationellen Folgen von Ungleichheit lebt. Da schwarze und braune Menschen weiterhin aus den herrschenden Diskursen über die Zukunft der Menschheit ausgeschlossen werden, wie würde eine Zukunft ohne sie aussehen? Was wäre, wenn die Gesellschaften einen echten sozialen Wandel anerkennen und akzeptieren würden, bei dem alle Formen von Ungerechtigkeit sofort korrigiert werden? Ich setze dann sarkastisch ein wenig Demut und Humor gegen die Verzweiflung und den Defätismus der Katastrophenszenarien, der so oft mit den ökologischen Diskursen einhergeht.“ Ntando Cele

Ntando Cele wurde in Durban, Südafrika, geboren und lebt in Bern. Sie studierte Theater in Durban und Amsterdam. Ihre Aufführungen, in denen sie oft mit Humor und Radikalität dem Alltagsrassismus begegnet, spielen mit den Grenzen zwischen Theater, Videoinstallation, Konzert und Performance. In der Residenz war sie zuletzt in dem gemeinsam mit Julian Hetzel produzierten Stück „SPAfrica“ zu sehen. Für ihre Performance in „SPAfrica“ erhielt sie den Schweizer Kulturpreis für Darstellende Kunst 2023.

Ntando Cele im Interview zu „Wasted Land“

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Leipzig-Premiere am 10. Oktober 2024
Residenz in der Spinnerei

Performance in englischer Sprache mit deutschen Untertiteln


Nächste Termine

Besetzung

Ntando Cele, Brandy Butler, Françoise Gautier, Steffi Lobréau

Team

Konzept & Regie: Ntando Cele
Komposition & musikalische Regie: Wael Sami Elkholy, Beats by Soukey
Kostüm: Rudolf Jost
Künstlerische & technische Mitarbeit: Sandro Griesser
Dramaturgische Zusammenarbeit: Raphael Urweider, Davide-Christelle Sanvee, Payal Parekh
Regieassistenz: Joëlle Gbeassor
Bühnenleitung: Véronique Kespi
Sound: Janyves Coïc
Licht: Demian Jakob
Video: Janosch Abel, Nicolas Gerlier
Ausstattung: Mathieu Dorsaz
Kostümworkshop: Machteld Vis, Nora-Li Hess
Bühnenbild: Ateliers du Théâtre Vidy-Lausanne
Produktion: Judith Martin, Marion Caillaud
Distribution: Elizabeth Gay
Produktion Manaka Empowerment: Nina Sautter
(Deutsche) Übersetzung Untertitel: Melanie Albrecht

Trailer

Eine Produktion von Manaka Empowerment Prod., Théâtre Vidy-Lausanne, koproduziert von: DE SINGEL, Bonlieu Scène nationale, Annecy, Théâtre Saint-Gervais, Genève, LAC Lugano Arte e Cultura, Dampfzentrale Bern, in Kooperation mit Residenz Schauspiel Leipzig

Mit Unterstützung von: Expédition Suisse (LAC Lugano Arte e Cultura, Gessnerallee Zürich, Theater Chur, Kaserne Basel, Théâtre Saint-Gervais, Genève, Dampfzentale Bern, Théâtre Vidy-Lausanne), Kultur Stadt Bern, Swisslos — Kultur Kanton Bern, Ernst Göhner Stiftung, Pro Helvetia, Corodis, Loterie romande, Burgergemeinde Bern, Fonds de dotation Porosus, Migros-Kulturprozen, Landis & Gyr Stiftung Stiftung, Schweizerische Interpretenstiftung

Fotos: Claudia Ndebele