KOULOUNISATION
Französisch mit englischen und deutschen Übertiteln
In seinem gefeierten ersten Theaterstück nimmt Salim Djaferi mit viel Humor und beißender Ironie die Sprache der Kolonialisierung auseinander. Für eine Recherche reiste der Sohn von Eltern mit algerischem Migrationshintergrund 2018 nach Algier, um sich vor Ort über die Kolonialisierung Algeriens und den blutigen Übergang in die Unabhängigkeit zu informieren. Als er in einer Buchhandlung vergeblich nach der Abteilung „Algerienkrieg“ suchte, erklärte ihm die Verkäuferin freundlich, dass er in der Sektion „Revolution“ nachsehen müsse. Er begann die Macht der Wörter, ihre Herkunft, Wirkung und Bedeutung zu untersuchen und begriff, dass es eine Frage der Perspektive ist, wie Geschichte wahrgenommen und erzählt wird.
KOULOUNISATION nährt sich aus intimen Erzählungen und linguistischen Interferenzen, die entstehen, wenn die Realität der Unterdrückten auf die Sprache der Kolonialmacht trifft. Denn auf französischer Seite wurde (auch) in der Sprache die ausgeübte Gewalt ausgeblendet: So wurde von „Operationen zur Aufrechterhaltung der Ordnung“ oder „algerischen Ereignissen“ gesprochen.
An der Schnittstelle zwischen Theater und bildender Kunst blickt Salim Djaferi mit Ernsthaftigkeit, Selbstironie und viel Feingefühl auf die eigene Familienhistorie sowie kollektive Traumata. Er webt ein Netz aus Sprache, stellt Verbindungen her, durchtränkt, quetscht aus, durchtrennt, bohrt und löchert. Er wiederkäut, erkennt und verdaut. Und er fordert Transparenz!
Sein spielerisches und zugleich schmerzhaft-sensibles Material präsentiert er im Stil einer gewitzten Vorlesung, in die er das Publikum durch subtile Interaktionen mit einbezieht. Und er erzählt die Geschichte der Revolution weiter! Salim Djaferi, der am Königlichen Konservatorium (ESACT) in Lüttich Theater studiert hat, ist Schauspieler, Autor und Regisseur. Er lebt und arbeitet in Brüssel.
KOULOUNISATION nährt sich aus intimen Erzählungen und linguistischen Interferenzen, die entstehen, wenn die Realität der Unterdrückten auf die Sprache der Kolonialmacht trifft. Denn auf französischer Seite wurde (auch) in der Sprache die ausgeübte Gewalt ausgeblendet: So wurde von „Operationen zur Aufrechterhaltung der Ordnung“ oder „algerischen Ereignissen“ gesprochen.
An der Schnittstelle zwischen Theater und bildender Kunst blickt Salim Djaferi mit Ernsthaftigkeit, Selbstironie und viel Feingefühl auf die eigene Familienhistorie sowie kollektive Traumata. Er webt ein Netz aus Sprache, stellt Verbindungen her, durchtränkt, quetscht aus, durchtrennt, bohrt und löchert. Er wiederkäut, erkennt und verdaut. Und er fordert Transparenz!
Sein spielerisches und zugleich schmerzhaft-sensibles Material präsentiert er im Stil einer gewitzten Vorlesung, in die er das Publikum durch subtile Interaktionen mit einbezieht. Und er erzählt die Geschichte der Revolution weiter! Salim Djaferi, der am Königlichen Konservatorium (ESACT) in Lüttich Theater studiert hat, ist Schauspieler, Autor und Regisseur. Er lebt und arbeitet in Brüssel.
Am 9. November 2023 um 15 Uhr: NACH|GEDANKEN & GESPRÄCHE zu KOULOUNISATION im Institut für Theaterwissenschaft (Eintritt frei)
Zusatzhinweise zu sensiblen Inhalten der Veranstaltungen der euro-scene finden Sie hier.
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euro-scene Leipzig
33. Europäisches Tanz- und Theaterfestival
7. – 12. November 2023
Karten: an der Theaterkasse des Schauspiel Leipzig, an der Festivalkasse im IntercityHotel Leipzig (Tröndlinring 2) und an allen CTS-Vorverkaufsstellen erhältlich: Konzertkasse Hugendubel, Ticketgalerie Leipzig, CULTON Ticket, Musikalienhandlung M. Oelsner sowie unter 0341-217 16 48 und www.euro-scene.de
Programm der euro-scene Leipzig: www.euro-scene.de
33. Europäisches Tanz- und Theaterfestival
7. – 12. November 2023
Karten: an der Theaterkasse des Schauspiel Leipzig, an der Festivalkasse im IntercityHotel Leipzig (Tröndlinring 2) und an allen CTS-Vorverkaufsstellen erhältlich: Konzertkasse Hugendubel, Ticketgalerie Leipzig, CULTON Ticket, Musikalienhandlung M. Oelsner sowie unter 0341-217 16 48 und www.euro-scene.de
Programm der euro-scene Leipzig: www.euro-scene.de
Spieldauer
ca. 1:15Team
Inszenierung & Performance: Salim Djaferi
Bühnenkomposition: Delphine de Baere
Künstlerische Mitarbeit: Clément Papachristou
Dramaturgische Beratung: Adeline Rosenstein
Textmitarbeit: Marie Alié, Nourredine Ezzaraf
Bühne: Justine Bougerol, Silvio Palomo
Licht & Technik: Laurie Fouvet
Übersetzung & Übertitelung: Panthea
Deutsche Erstaufführung präsentiert in Zusammenarbeit mit Fast Forward Festival, Staatsschauspiel Dresden