Sheroes
Christoph Winkler gilt als einer der vielseitigsten Choreographen Deutschlands. Er wurde schon früh von der Kritik für seinen innovativen Tanzstil und seine minimalistischen, streng komponierten, diskursiven Tanzdramen wahrgenommen und erhielt Einladungen zu zahlreichen Festivals. Seine Arbeit umfasst ein weites Spektrum von Formaten und reicht von sehr persönlichen bis hin zu politischen Themen.
Sein Stück „Sheroes“, das er in der Residenz entwickelt, nimmt das gestiegene Interesse an starken Frauenfiguren zum Anlass, um unser Verhältnis zum Heroismus zu hinterfragen.
Der Umstand, dass zahlreiche Filme wie „Ocean's Eleven“ oder „Ghostbusters“ nun ihr „female remake“ bekommen, ändert nichts an der Tatsache, dass für Heldinnen oder Heroinen geschlechtsspezifische Stereotype reserviert sind. Die Heldinnen des Alltags, wie sie auch Bundespräsident Joachim Gauck in seiner Weihnachtsansprache adressiert hat, sind die Krankenschwestern oder die Trümmerfrauen. Ihre Stärke liegt im Aufopfern für andere und weniger im heroischen Überwinden von Widerständen. In unserem kulturellen Gedächtnis überwiegen eindeutig Idole wie Mutter Teresa, denn wer kennt schon eine Generalin?
Demgegenüber stehen die „Sheroes“, die bereits im Namen die männlich geprägte Konstruktion von Helden, Heroen bzw. He–roes aufdecken. Eine Shero wäre also eine Figur, die auch das Ende des Heroismus, wie wir ihn kennen, bedeutet. Wie wäre eine Welt zu denken, die ohne maskulinen Heroismus auskommt?
Das Stück begibt sich auf die Suche nach möglichen Sheroes und versucht spielerisch herauszufinden, welche Eigenschaften man dafür haben müsste. Die sechs Darstellerinnen befragen die alten Vorstellungen, die für weiblichen Heldenmut reserviert waren und versuchen von dort aus neue zu entwickeln.
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Sein Stück „Sheroes“, das er in der Residenz entwickelt, nimmt das gestiegene Interesse an starken Frauenfiguren zum Anlass, um unser Verhältnis zum Heroismus zu hinterfragen.
Der Umstand, dass zahlreiche Filme wie „Ocean's Eleven“ oder „Ghostbusters“ nun ihr „female remake“ bekommen, ändert nichts an der Tatsache, dass für Heldinnen oder Heroinen geschlechtsspezifische Stereotype reserviert sind. Die Heldinnen des Alltags, wie sie auch Bundespräsident Joachim Gauck in seiner Weihnachtsansprache adressiert hat, sind die Krankenschwestern oder die Trümmerfrauen. Ihre Stärke liegt im Aufopfern für andere und weniger im heroischen Überwinden von Widerständen. In unserem kulturellen Gedächtnis überwiegen eindeutig Idole wie Mutter Teresa, denn wer kennt schon eine Generalin?
Demgegenüber stehen die „Sheroes“, die bereits im Namen die männlich geprägte Konstruktion von Helden, Heroen bzw. He–roes aufdecken. Eine Shero wäre also eine Figur, die auch das Ende des Heroismus, wie wir ihn kennen, bedeutet. Wie wäre eine Welt zu denken, die ohne maskulinen Heroismus auskommt?
Das Stück begibt sich auf die Suche nach möglichen Sheroes und versucht spielerisch herauszufinden, welche Eigenschaften man dafür haben müsste. Die sechs Darstellerinnen befragen die alten Vorstellungen, die für weiblichen Heldenmut reserviert waren und versuchen von dort aus neue zu entwickeln.
Freie Presse
„Ein fantastischer Kraftakt von Weiblichkeit. [...] Beeindruckende Soli, eine Art ständig mutierende Gruppenplastik, ein Stimmenchorus. Eleganz, kraftvoller Körpereinsatz fließen ineinander. [...] Die Schlussszene steigert sich zu stampfenden Beats und zarter Frauenstimme zu einer solch kraftvollen Feier, dass ihre Intensität die Zuschauer in die Sitze drückt. Mit großem Wow-Effekt endet der fesselnde Abend.“
LVZ
„Christoph Winkler ist bekannt für seine Arbeiten, in denen er seine Tanz-Ästhetik so wichtig nimmt wie den Inhalt. Das zeigt sich auch in Sheroes, das unverkopft, von jeglicher Theorielast befreit seinen Weg sucht; spielerisch, andeutend, unaufdringlich. Mit einem überzeugendem Ensemble.“
Besetzung
Lois Alexander, Dagmar Dachauer, Tamar Grosz, Sophie Lèbre, Judith Nagel, Teresa Zschernig
Team
Konzept, Choreografie: Christoph Winkler
Ausstattung: Valentina Primavera
Produktionsdramaturgie: ehrliche arbeit – freies Kulturbüro