Ecosystem
GROUP50:50 (Basel/Berlin/Lubumbashi) / Artists in Residence
// GROUP50:50 ist in der Kategorie „Genrespringer“ für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST 2023 nominiert.
Auf der UN-Klimakonferenz 2022 vereinbarten die drei größten Regenwaldstaaten der Erde eine Klimapartnerschaft. Während die Weltbevölkerung allmählich versteht, dass sie gegen die Abholzung des Waldes im Kongobecken vorgehen muss, weil er grosse Mengen CO2 bindet, wird die lokale Bevölkerung einmal mehr zum Spielball geopolitischer Interessen. Für ECOSYSTEM reist die GROUP50:50 in den Nordosten des Kongos und erarbeitet mit Bewohnerinnen und Bewohnern des Regenwaldes ein multimediales Musiktheaterstück über ein Ökosystem, das allmählich aus den Fugen gerät.
Die Situation vor Ort ist komplex: Um die überwältigende Artenvielfalt zu erhalten, kämpfen Umweltschützer:innen gegen Minengesellschaften und Holzexporteure, die mit der Unterstützung korrupter Politiker:innen Gold und Holz abbauen. Die internationalen Expert:innen des Naturschutzes geraten dabei gleichzeitig in blutige Konflikte mit den ansässigen Bauern, die traditionellerweise Wald roden, um Landwirtschaft zu betreiben. Und dann sind da noch die Menschen vom nomadischen Volk der Mbuti. Sie kennen den Wald besser als alle anderen, weil sie davon leben, was er ihnen zur Verfügung stellt. Sie gelten als die „ersten Bewohner des Waldes“, und doch hat bisher niemand ihr Recht auf den Wald anerkannt. Sie können nur dabei zusehen, wie ihr Lebensraum schwindet.
Gemeinsam mit lokalen Bauern und der Mbuti-Gemeinde in Bagoia, mit denen sie schon für ihr letztes Stück „The Ghosts Are Returning“ zusammengearbeitet haben, diskutieren und singen die Performer:innen und Musiker:innen der GROUP50:50 darüber, was wir von unseren Vorfahren geerbt haben und was wir den zukünftigen Generationen hinterlassen werden. Im Dialog mit der traditionellen Musik der Region schaffen sie eine transnationale Zeremonie, ein ritueller Versuch über die Bedeutung des Waldes für das Schicksal der Weltbevölkerung.
Die GROUP50:50, ein Kollektiv aus dem Kongo, der Schweiz und Deutschland, hat eine postdokumentarische Form des Musiktheaters entwickelt, das auf ausführlichen dokumentarischen Recherchen über wirtschaftliche und politische transnationale Verflechtungen basiert und an deren Transformation mithilfe von Musik, Performance, Gesprächen und politischen Interventionen arbeitet.
www.group5050.net
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Auf der UN-Klimakonferenz 2022 vereinbarten die drei größten Regenwaldstaaten der Erde eine Klimapartnerschaft. Während die Weltbevölkerung allmählich versteht, dass sie gegen die Abholzung des Waldes im Kongobecken vorgehen muss, weil er grosse Mengen CO2 bindet, wird die lokale Bevölkerung einmal mehr zum Spielball geopolitischer Interessen. Für ECOSYSTEM reist die GROUP50:50 in den Nordosten des Kongos und erarbeitet mit Bewohnerinnen und Bewohnern des Regenwaldes ein multimediales Musiktheaterstück über ein Ökosystem, das allmählich aus den Fugen gerät.
Die Situation vor Ort ist komplex: Um die überwältigende Artenvielfalt zu erhalten, kämpfen Umweltschützer:innen gegen Minengesellschaften und Holzexporteure, die mit der Unterstützung korrupter Politiker:innen Gold und Holz abbauen. Die internationalen Expert:innen des Naturschutzes geraten dabei gleichzeitig in blutige Konflikte mit den ansässigen Bauern, die traditionellerweise Wald roden, um Landwirtschaft zu betreiben. Und dann sind da noch die Menschen vom nomadischen Volk der Mbuti. Sie kennen den Wald besser als alle anderen, weil sie davon leben, was er ihnen zur Verfügung stellt. Sie gelten als die „ersten Bewohner des Waldes“, und doch hat bisher niemand ihr Recht auf den Wald anerkannt. Sie können nur dabei zusehen, wie ihr Lebensraum schwindet.
Gemeinsam mit lokalen Bauern und der Mbuti-Gemeinde in Bagoia, mit denen sie schon für ihr letztes Stück „The Ghosts Are Returning“ zusammengearbeitet haben, diskutieren und singen die Performer:innen und Musiker:innen der GROUP50:50 darüber, was wir von unseren Vorfahren geerbt haben und was wir den zukünftigen Generationen hinterlassen werden. Im Dialog mit der traditionellen Musik der Region schaffen sie eine transnationale Zeremonie, ein ritueller Versuch über die Bedeutung des Waldes für das Schicksal der Weltbevölkerung.
Die GROUP50:50, ein Kollektiv aus dem Kongo, der Schweiz und Deutschland, hat eine postdokumentarische Form des Musiktheaters entwickelt, das auf ausführlichen dokumentarischen Recherchen über wirtschaftliche und politische transnationale Verflechtungen basiert und an deren Transformation mithilfe von Musik, Performance, Gesprächen und politischen Interventionen arbeitet.
www.group5050.net
LVZ
„Mit den musikalischen Leitern Elia Rediger und Kojack Kossakamvwe lassen sich Performer aus Europa und den kongolesischen Großstädten auf regionale, traditionelle Rhythmen und die in ihren Wiederholungen beschwörend wirkenden Gesänge ein. Eine Art theatrale Zeremonie entsteht. „Ecosystem“, halb Konzert, halb Performance, gibt Menschen vor Ort eine Stimme.“
Premiere am 07. Oktober 2023
Residenz in der Spinnerei
Anlässlich der Eröffnung der 47. Leipziger Jazztage spielt Group50:50 am 14.10. ab 23:00 ein „Ecosystem Special Konzert“ in der Residenz. Unter dem Motto „How to prepare mind and body for a rapid system change“ laden GROUP50:50 & Special Guests zur Aftershow ein. Live-Rave de Nganda.
Ein Stück in Deutsch, Französisch, Lingala, Swahili und Kibudu. Untertitel in Deutsch.
Residenz in der Spinnerei
Anlässlich der Eröffnung der 47. Leipziger Jazztage spielt Group50:50 am 14.10. ab 23:00 ein „Ecosystem Special Konzert“ in der Residenz. Unter dem Motto „How to prepare mind and body for a rapid system change“ laden GROUP50:50 & Special Guests zur Aftershow ein. Live-Rave de Nganda.
Ein Stück in Deutsch, Französisch, Lingala, Swahili und Kibudu. Untertitel in Deutsch.
Besetzung
Jean-Baptiste Ekaka, Stany Kalanda, Kojack Kossakamvwe, Elia Rediger, Huguette Tolinga
Team
Künstlerische Leitung: Eva-Maria Bertschy, Joseph Kasau, Kojack Kossakamvwe, Elia Rediger
Komposition & Musikalische Leitung: Kojack Kossakamvwe, Elia Rediger
Texte: Eva-Maria Bertschy, Jean-Baptiste Ekaka, Joseph Kasau, Patrick Mudekereza, Elia Rediger
Video: Joseph Kasau, Moritz von Dungern
Performance (Video): Ruth Kemna, Gérard Agbokabolo Amboko, Jean Kamana, Papa Delolai, Christophe Anzalite Amboko, Dauphin Kakuaguwe Wendokono, Maman Antoinette, Constant Delite, Sengele Charles, Michel Basekombonane, Jean-Maria Nangondese, Rose Ongane, Jean-Paul Ingbitina, Collethe Bombini, Jules Amboko, Jacques Modo, Mambunga Basekombonane, Awilikilango, Adeline Baboanane, Julberthe Bibedu, Paulin Banyandey, Françoise Iday, Clementine Nengapeta, Micheline Iday, Jean-Pierre Bambabeya, Philiphe Bozi Marie, Nangaa Charline, Michel Thomo, Marie Akemande, Therese Monikomange, Bambanaye Abuty, Ndandambajaye, Jean-Pierre Monzabete, Anyabukiyuo, Jean-Pierre Bambakoanza, Adwakanakeya, Anthoinethe Abinya Kalite, Agbokabulo Mavambu, Jean-Marie Akemane, Raymond Kakeane, Clementhine Natho, Adwakanakeya Jedeo
Kostüme: Cédrick Nzolo, Souleymane Diallo, Janine Werthmann
Technische Leitung und Lichtdesign: Sylvain Faye
Bühne: Elia Rediger, Sylvain Faye
Sounddesign: Elia Rediger, Philipp Ruoff
Schauspieltraining: Emmanuel-Egide Elbas Manuana Ndosi
Produktion: Camille Jamet, HERProductions, Isaac Yenga
Recherche: Jean de Dieu Aybeka
Regieassistenz: Anna Melissa Zentgraf
Hospitanz: Fy Notahiana Harinofy Ramaroson
Presse und Social Media: Johannes Fellmann, Leonie Soltys, Fellow Publishing