Gootopia – The Treatment
Doris Uhlich (Wien)
In Gootopia – The Treatment findet die 2021 im Tanzquartier Wien uraufgeführte Performance Gootopia eine konsequente Fortsetzung. Zentrale Motive wie das Erforschen von Verbindungen (zwischen Menschen wie auch zwischen Menschen und nichtmenschlichen Akteur*innen), das Verschieben von Körpergrenzen und das Eintauchen in den Schleim werden um die Einbeziehung des Publikums erweitert. Die Besucher*innen bekommen die Möglichkeit, mit unterschiedlichen Schleimsubstanzen körperlich in Kontakt zu kommen. Die Performer*innen arbeiten selbstständig mit Schleim und agieren in weiterer Folge auch als „Guides“ zu Stationen im Raum, in denen Treatments für das Publikum stattfinden.
Der Schleim ist Material und Performer zugleich, er performt mit, auf, in und zwischen Körpern. Menschen und Schleim berühren sich, vernetzen sich, vermengen sich, bilden Allianzen. Es entstehen ständig neue Verbindungen, die Körpergrenzen werden fluide und Assoziationsräume für andere, schleimige, utopische Lebensformen werden eröffnet. Doris Uhlich beschäftigt, dass unsere Körper in ständiger Verbindung und im Austausch mit anderen Körpern und Lebensformen stehen. Es entsteht ein ambivalentes Feld zwischen Horror und Faszination, Empathie und Ekel, das es dem Publikum ermöglicht, in die Lebendigkeit stofflicher Prozesse einzutauchen.
„Gootopia – The Treatment verbindet Menschen, feucht, schleimig, nicht in ihrer Sterilität. Donna Haraway schreibt, dass man sich verwandt machen kann mit uns nicht biologisch verwandten Objekten, Lebensformen, Mitmenschen. Dieser Ansatz inspiriert mich sehr für die entstehende Beziehung mit den Schleimsubstanzen.“ (Doris Uhlich)
Die Erfahrungen der Corona-Krise sind neben allen persönlichen und gesellschaftlichen Beschränkungen und Veränderungen zuallererst eine Einschreibung in unsere Körper, in jeden einzelnen. Als Akt der Solidarität werden zum Schutz vor Infektionen individuelle Körper kollektiv vom Gemeinwesen isoliert. In diesem Paradox liegt die physische Erfahrung des Körpers in der Pandemie, mit weitreichenden Konsequenzen für das Erleben von zwischenmenschlichen Beziehungen.
Die Corona-Krise hat zum Vorschein gebracht, wie ambivalent, entfremdet und angstbesetzt das Verhältnis zu unseren und anderen Körpern werden kann, und gleichzeitig, wie stark die Sehnsucht und das Bedürfnis nach körperlichem Kontakt ist. Jegliche Arten von Körperflüssigkeiten sind zur größten Gefahrenquelle des öffentlichen Lebens geworden. Wir haben gelernt, uns und andere zu schützen, vor Viren, vor Mutationen, vor unsichtbaren und unberechenbaren Angreifern. Unter all den Vorsichts- und Schutzmaßnahmen pulsiert und vibriert unser Körper aber, und erinnert uns an unsere zutiefst körperliche Natur.
„The human organism is neither wholly human, as a person, nor just an organism. It is an abstract machine, radically immanent, which captures, transforms and produces interconnections.“ (Rosi Braidotti)
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Der Schleim ist Material und Performer zugleich, er performt mit, auf, in und zwischen Körpern. Menschen und Schleim berühren sich, vernetzen sich, vermengen sich, bilden Allianzen. Es entstehen ständig neue Verbindungen, die Körpergrenzen werden fluide und Assoziationsräume für andere, schleimige, utopische Lebensformen werden eröffnet. Doris Uhlich beschäftigt, dass unsere Körper in ständiger Verbindung und im Austausch mit anderen Körpern und Lebensformen stehen. Es entsteht ein ambivalentes Feld zwischen Horror und Faszination, Empathie und Ekel, das es dem Publikum ermöglicht, in die Lebendigkeit stofflicher Prozesse einzutauchen.
„Gootopia – The Treatment verbindet Menschen, feucht, schleimig, nicht in ihrer Sterilität. Donna Haraway schreibt, dass man sich verwandt machen kann mit uns nicht biologisch verwandten Objekten, Lebensformen, Mitmenschen. Dieser Ansatz inspiriert mich sehr für die entstehende Beziehung mit den Schleimsubstanzen.“ (Doris Uhlich)
Die Erfahrungen der Corona-Krise sind neben allen persönlichen und gesellschaftlichen Beschränkungen und Veränderungen zuallererst eine Einschreibung in unsere Körper, in jeden einzelnen. Als Akt der Solidarität werden zum Schutz vor Infektionen individuelle Körper kollektiv vom Gemeinwesen isoliert. In diesem Paradox liegt die physische Erfahrung des Körpers in der Pandemie, mit weitreichenden Konsequenzen für das Erleben von zwischenmenschlichen Beziehungen.
Die Corona-Krise hat zum Vorschein gebracht, wie ambivalent, entfremdet und angstbesetzt das Verhältnis zu unseren und anderen Körpern werden kann, und gleichzeitig, wie stark die Sehnsucht und das Bedürfnis nach körperlichem Kontakt ist. Jegliche Arten von Körperflüssigkeiten sind zur größten Gefahrenquelle des öffentlichen Lebens geworden. Wir haben gelernt, uns und andere zu schützen, vor Viren, vor Mutationen, vor unsichtbaren und unberechenbaren Angreifern. Unter all den Vorsichts- und Schutzmaßnahmen pulsiert und vibriert unser Körper aber, und erinnert uns an unsere zutiefst körperliche Natur.
„The human organism is neither wholly human, as a person, nor just an organism. It is an abstract machine, radically immanent, which captures, transforms and produces interconnections.“ (Rosi Braidotti)
Premiere am 5. Mai 2022
Residenz in der Spinnerei
Residenz in der Spinnerei
Besetzung
Pêdra Costa, Ann Muller, Andrius Mulokas, Emmanuel Obeya, Camilla Schielin, Grete Smitaite
Team
Choreografie: Doris Uhlich
Bühnenbild: Juliette Collas
Materialforschung: Juliette Collas, Philomena Theuretzbacher
Sound: Boris Kopeinig
Lichtdesign: Leticia Skrycky
Lichttechnische Betreuung: Marco Tölzer
Social Media: Esther Brandl
Produktion: Margot Wehinger
Koproduktion Schauspiel Leipzig Residenz und insert Tanz und Performance GmbH