Forces of Nature
Ivana Müller (Paris) / Artists in Residence
Bewegung, oder deren Beschränkung, ist ein wesentlicher Teil unseres Lebens: Bis uns die Pandemie so schmerzlich ausbremste, waren wir aufgrund von Arbeits- oder Freizeitmobilität ständig in Bewegung. Ein ganzes System von Produktion und Konsum bewegt permanent Körper und Objekte. Trägheit, Schwung, Schwerkraft, Widerstand, Aktion und Reaktion, das sind die mechanischen Wirkkräfte, die den Gang der Welt antreiben und beeinflussen, im physischen wie metaphorischen Sinn. Die Frage „Welche Kräfte wirken gerade auf uns ein und wie bringen sie uns in Bewegung?“ war ein Ausgangspunkt für die Produktion „Forces of Nature“, die während des Covid-19-Lockdowns und der damit verbundenen Beschränkungen entstanden ist.
In dieser körperlichen und imaginären Reise baut eine Gruppe von fünf miteinander durch sichtbare und unsichtbare Bänder verbundenen Menschen ein Habitat, eine Welt, einen Ort, an dem sie in ihrer Vorstellung zusammen sein können. Durch ihre kollektiven Anstrengungen und Bewegungen entsteht eine physische Konstruktion, die einen Rahmen bietet für Handlung, für Leben, für Gedanken. Das Stück ist gewebt aus Gesprächen und Geschichten, die nach dem Sinn von gegenseitiger Abhängigkeit, Arbeit, Vertrauen und Fürsorge fragen sowie nach der Bedeutung individueller und kollektiver Entscheidungen. Angelegt als ein gemeinsamer Tagtraum, feiert „Forces of Nature“ die poetische Geste und die kollektive Vorstellungskraft als zwei der bedeutendsten Vermächtnisse der Menschheit.
„Forces of Nature“ hätte bereits vor einem Jahr die Spielzeit in der Residenz eröffnen sollen. Die Premiere musste aufgrund aktueller Reisebeschränkungen abgesagt werden. Das Projekt wird von seinem eigenen Thema auf die Probe gestellt.
Ivana Müller ist Choreographin, Künstlerin und Autorin. In ihrer choreographischen und theatralischen Arbeit (Performances, Installationen, Textarbeiten, Video-Vorträge, Audio-Stücke, Führungen und Web-Arbeiten) überdenkt sie die Politik des Spektakels und des Spektakulären, untersucht den Platz des Imaginären und der Vorstellungskraft, hinterfragt den Begriff der Partizipation, untersucht die Idee des Wertes und seiner Repräsentation und lässt sich immer wieder von der Beziehung zwischen PerformerIn und ZuschauerIn inspirieren.
Neben ihrer künstlerischen Praxis kuratiert Ivana Müller künstlerische und diskursive Begegnungen und lehrt als Gastdozentin u. a. am Piet Zwart Institute Rotterdam, an der School for New Dance Development Amsterdam, am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft Gießen, an der Université Paris 8, an der Universität Hamburg, bei PARTS in Brüssel.
Sie studierte Komparatistik und Französisch an der Universität Zagreb, Choreographie & Tanz an der School for New Dance Development in Amsterdam und Bildende Kunst an der Hochschule der Künste in Berlin.
Ivana Müller wurde in Zagreb geboren und wuchs in Kroatien und in Amsterdam auf. Sie lebt in Paris und arbeitet international.
www.ivanamueller.com
In dieser körperlichen und imaginären Reise baut eine Gruppe von fünf miteinander durch sichtbare und unsichtbare Bänder verbundenen Menschen ein Habitat, eine Welt, einen Ort, an dem sie in ihrer Vorstellung zusammen sein können. Durch ihre kollektiven Anstrengungen und Bewegungen entsteht eine physische Konstruktion, die einen Rahmen bietet für Handlung, für Leben, für Gedanken. Das Stück ist gewebt aus Gesprächen und Geschichten, die nach dem Sinn von gegenseitiger Abhängigkeit, Arbeit, Vertrauen und Fürsorge fragen sowie nach der Bedeutung individueller und kollektiver Entscheidungen. Angelegt als ein gemeinsamer Tagtraum, feiert „Forces of Nature“ die poetische Geste und die kollektive Vorstellungskraft als zwei der bedeutendsten Vermächtnisse der Menschheit.
„Forces of Nature“ hätte bereits vor einem Jahr die Spielzeit in der Residenz eröffnen sollen. Die Premiere musste aufgrund aktueller Reisebeschränkungen abgesagt werden. Das Projekt wird von seinem eigenen Thema auf die Probe gestellt.
Ivana Müller ist Choreographin, Künstlerin und Autorin. In ihrer choreographischen und theatralischen Arbeit (Performances, Installationen, Textarbeiten, Video-Vorträge, Audio-Stücke, Führungen und Web-Arbeiten) überdenkt sie die Politik des Spektakels und des Spektakulären, untersucht den Platz des Imaginären und der Vorstellungskraft, hinterfragt den Begriff der Partizipation, untersucht die Idee des Wertes und seiner Repräsentation und lässt sich immer wieder von der Beziehung zwischen PerformerIn und ZuschauerIn inspirieren.
Neben ihrer künstlerischen Praxis kuratiert Ivana Müller künstlerische und diskursive Begegnungen und lehrt als Gastdozentin u. a. am Piet Zwart Institute Rotterdam, an der School for New Dance Development Amsterdam, am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft Gießen, an der Université Paris 8, an der Universität Hamburg, bei PARTS in Brüssel.
Sie studierte Komparatistik und Französisch an der Universität Zagreb, Choreographie & Tanz an der School for New Dance Development in Amsterdam und Bildende Kunst an der Hochschule der Künste in Berlin.
Ivana Müller wurde in Zagreb geboren und wuchs in Kroatien und in Amsterdam auf. Sie lebt in Paris und arbeitet international.
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Unterstützt durch: Direction régionale des affaires culturelles d'Île-de-France Ministère de la Culture et de la Communication (FR), APAP – performing europe 2020 (EU), ACT – Art Climate Transition network (EU)
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LVZ
„Die Lockdown-Erfahrung mit gekappten physischen Verbindungen und gleichzeitiger Abhängigkeiten ist Ivana Müllers neuem Stück ‚Forces of Nature‘ [...] eingeschrieben. Lesen lässt sich die Seil-Choreografie der kroatischen Performance-Künstlerin freilich auch universell. Als mechanisch-metaphorisches Spiel menschlicher Aktion und Reaktion. Die Performer Julien Gallée-Ferré, Anne Lenglet, Julien Lacroix, Bahar Temiz und Vincent Weber verknüpfen immer mehr Seile zu einem netzartigen Gebilde. Parallel weben sie kommunizierend ein soziales Netz. Was phasenweise in seiner vermeintlichen Ziellosigkeit Züge absurden Theaters trägt [...]. Letztlich aber geht es mit leisem Humor um den Prozess an sich, um den Versuch, sich im sozialen Raum zu verorten und eine gemeinsame Wahrheit zu schaffen. Durch das abstrakte Seilgebilde poetisch ins Bild gesetzt.“
Deutschland-Premiere am 06. Oktober 2021.
Besetzung
Julien Gallée-Ferré, Daphné Koutsafti // Anne Lenglet, Julien Lacroix, Irina Solano // Bahar Temiz, Vincent Weber
Team
Konzept, Text, Choreographie: Ivana Müller
Bühnenbild: Alix Boillot
Kostüme: Suzanne Veiga Gomes, François Maurisse
Künstlerische Beratung: Anne Lenglet, Jonas Rutgeerts
Lichtdesign, technische Koordination: Fanny Lacour
Soundscape: Cornelia Friederike Müller, Nils De Coster
Produktion: I’M COMPANY – (Gerco de Vroeg, Suzanne Veiga Gomes