Nachruf auf Berndt Stübner
Berndt Stübner wurde 1947 in Leipzig geboren und studierte an der Deutschen Hochschule für Filmkunst Babelsberg. Er arbeitete am Hans-Otto-Theater Potsdam, Theater Magdeburg, Schauspielhaus Karl-Marx-Stadt, Schauspiel Köln, Schauspiel Frankfurt, Maxim-Gorki-Theater Berlin und am Schauspiel Leipzig, wo er 37 Jahre lang engagiert war.
Weiterhin war er von 1974 bis 2004 als Schauspieldozent tätig, schrieb und inszenierte Stücke für Kinder und erhielt 1989 den Kunstpreis der Stadt Leipzig.
Als Schauspieler arbeitete Berndt Stübner mit verschiedensten Regisseurinnen und Regisseuren zusammen, u. a. mit Werner Freese, Prof. Fritz Bennewitz, Prof. Karl Kayser, Karl-Georg Kayser, Hans-Michael Richter, Herbert König, Enrico Lübbe, Konstanze Lauterbach, Lutz Graf, Volker Lösch, Tilman Gersch, Boris von Poser, Pierre Walter Politz, Robert Schuster, Peter Kastenmüller, Torsten Duit, Armin Petras, Karin Henkel, Andrej Turnheim, Michael Thalheimer, Sebastian Hartmann und Robert Borgmann.
In den neunziger Jahren waren es nicht zuletzt zwei Stücke, in denen sich Stübner ins Gedächtnis des Publikums prägte: in den „Zofen“ von Jean Genet sowie in Becketts „Warten auf Godot“, beide für viele Jahre im Repertoire der Neuen Szene zu sehen. Seine letzten Rollen am Schauspiel Leipzig waren 2017 in „Kruso“ und 2019 in „Jeder stirbt für sich allein“ in der Regie von Armin Petras, in dessen Leipziger Arbeiten er immer wieder mitgewirkt hatte.
Neben all diesen Rollen gab es eine Seite an Berndt Stübner, die dem Publikum verborgen blieb: sein ausgesprochener Hang, den Kolleginnen und Kollegen hinter der Bühne Streiche zu spielen. Ein Hobby, das er mit großer Leidenschaft und Energie betrieb – auch über die Bühne hinaus.
Ein weiteres Hobby hingegen betrieb er öffentlich mit großer Leidenschaft, und das galt auch dem Theater, speziell dem Puppentheater: Mit großer Hingabe entwarf und baute er die phantasievollen Puppen für die zahlreichen Märchen-Inszenierungen, die er gemeinsam mit seinem Freund Werner Stiefel schuf, u. a. im Gewandhaus und für die euro-scene.
Intendant Enrico Lübbe, der mit Stübner und Dieter Jaßlauk 2004 David Mamets „Enten Variationen“ inszenierte, erinnert sich: „Die Proben mit diesen beiden waren besonders. Beide hellwach, beide fordernd, zwei Größen des Hauses, die nur mit sich und einer Bank auf der Bühne waren. Manchmal wusste man nicht so recht: Proben sie noch, oder frotzeln sie oder spielen sie schon? Aber die Premiere war ein großer Theaterabend … Mit Berndt Stübner ist ein weiterer aus dem Kreise derer gegangen, die zu den prägenden Bühnen-Menschen des Schauspiel Leipzig seit den 70er, 80er Jahren zählen. Ein Schauspieler, der mit ganzer Hingabe für das Theater gelebt hat – und in unzähligen Stücken und Rollen auch das Bild des Hauses mitbestimmte. Seine Energie, seine Präsenz, seine Schärfe werden wir nicht vergessen.“
Berndt Stübner ist am 2. Juni 2022 verstorben.
Weiterhin war er von 1974 bis 2004 als Schauspieldozent tätig, schrieb und inszenierte Stücke für Kinder und erhielt 1989 den Kunstpreis der Stadt Leipzig.
Als Schauspieler arbeitete Berndt Stübner mit verschiedensten Regisseurinnen und Regisseuren zusammen, u. a. mit Werner Freese, Prof. Fritz Bennewitz, Prof. Karl Kayser, Karl-Georg Kayser, Hans-Michael Richter, Herbert König, Enrico Lübbe, Konstanze Lauterbach, Lutz Graf, Volker Lösch, Tilman Gersch, Boris von Poser, Pierre Walter Politz, Robert Schuster, Peter Kastenmüller, Torsten Duit, Armin Petras, Karin Henkel, Andrej Turnheim, Michael Thalheimer, Sebastian Hartmann und Robert Borgmann.
In den neunziger Jahren waren es nicht zuletzt zwei Stücke, in denen sich Stübner ins Gedächtnis des Publikums prägte: in den „Zofen“ von Jean Genet sowie in Becketts „Warten auf Godot“, beide für viele Jahre im Repertoire der Neuen Szene zu sehen. Seine letzten Rollen am Schauspiel Leipzig waren 2017 in „Kruso“ und 2019 in „Jeder stirbt für sich allein“ in der Regie von Armin Petras, in dessen Leipziger Arbeiten er immer wieder mitgewirkt hatte.
Neben all diesen Rollen gab es eine Seite an Berndt Stübner, die dem Publikum verborgen blieb: sein ausgesprochener Hang, den Kolleginnen und Kollegen hinter der Bühne Streiche zu spielen. Ein Hobby, das er mit großer Leidenschaft und Energie betrieb – auch über die Bühne hinaus.
Ein weiteres Hobby hingegen betrieb er öffentlich mit großer Leidenschaft, und das galt auch dem Theater, speziell dem Puppentheater: Mit großer Hingabe entwarf und baute er die phantasievollen Puppen für die zahlreichen Märchen-Inszenierungen, die er gemeinsam mit seinem Freund Werner Stiefel schuf, u. a. im Gewandhaus und für die euro-scene.
Intendant Enrico Lübbe, der mit Stübner und Dieter Jaßlauk 2004 David Mamets „Enten Variationen“ inszenierte, erinnert sich: „Die Proben mit diesen beiden waren besonders. Beide hellwach, beide fordernd, zwei Größen des Hauses, die nur mit sich und einer Bank auf der Bühne waren. Manchmal wusste man nicht so recht: Proben sie noch, oder frotzeln sie oder spielen sie schon? Aber die Premiere war ein großer Theaterabend … Mit Berndt Stübner ist ein weiterer aus dem Kreise derer gegangen, die zu den prägenden Bühnen-Menschen des Schauspiel Leipzig seit den 70er, 80er Jahren zählen. Ein Schauspieler, der mit ganzer Hingabe für das Theater gelebt hat – und in unzähligen Stücken und Rollen auch das Bild des Hauses mitbestimmte. Seine Energie, seine Präsenz, seine Schärfe werden wir nicht vergessen.“
Berndt Stübner ist am 2. Juni 2022 verstorben.
Warten auf Godot, R: Herbert König, 1999
Als wir träumten, R: Armin Petras, 2008
Krieg und Frieden, R: Sebastian Hartmann, 2012
Kruso, R: Armin Petras, 2016
Jeder stirbt für sich allein / Die Leipziger Meuten, R: Armin Petras, 2019