Das Programm der Residenz hat sich seit der letzten Spielzeit verstärkt europäischen KünstlerInnen geöffnet, die mit ihren verschiedenen kulturellen und künstlerischen Prägungen nach Leipzig kamen. Dieser Ansatz wird in der Spielzeit 2018 / 2019 fortgeführt und ausgebaut. Die Residenz schließt damit eine Lücke zwischen den Häusern für die freie Szene und den Festivals in der Stadt.
Zwei in der vergangenen Spielzeit begonnene Kooperationen werden fortgesetzt. Zur Spielzeiteröffnung bringt
Planningtorock mit „
Power House“ ein queeres Musical auf die Bühne, das zur Selbstermächtigung sozial benachteiligter Menschen aufruft.
Julian Hetzel führt mit „
All Inclusive“ seine Auseinandersetzung mit visueller Kriegsführung und Bilderzerstörung zum Abschluss. Zwei Projekte beschäftigen sich auf sehr unterschiedliche Weise mit geisterhaften Erscheinungen unserer Zeit: Die italienische Tanzkompanie
Barokthegreat nimmt sich mit „
GHOST“ der Streetdance-Bewegung Footwork an und vergrößert deren geisterhaftes Bewegungsvokabular für die Bühne. Der belgische Performancekünstler
Diederik Peeters hingegen erkundet in „
Erscheinungen“ den Traum der Unsterblichkeit anhand von historischen Geisterdarstellungen und den Zukunftsphantasien neuer Technologien. Um universelle Ausdrucksformen des Menschen geht es in
John Morans Bewegungsstudie „
Everyone“, in der Komposition und Choreographie zu einem hyperrealistischen Hybrid verschmelzen. Die großen politischen Themen wiederum behandelt die in der Residenz bestens bekannte Gruppe
Interrobang mit „
Total Therapy“ in Form von Therapiesitzungen, die sonst eher bei individuellen Beschwerden angewandt werden. Der britische Performancekünstler
Ant Hampton und die argentinische Autorin und Schauspielerin
Rita Pauls reisten gemeinsam per Anhalter kreuz und quer durch Deutschland. In „
Mund-Stück“ werden die Antworten, die sie bei ihren zufälligen Begegnungen auf den Straßen Deutschlands sammelten, zum Performance-Text, den Pauls und Hampton auf der Bühne vollkommen synchron wiedergeben.
Rabih Mroué beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Bildern der Gewalt, den Mechanismen von Märtyrerkult und politischer Propaganda. Für „
Sand in the Eyes“ recherchierte der aus dem Libanon stammende Künstler Rekrutierungsvideos islamischer Extremisten in Deutschland.
Und bei den in der vergangenen Saison äußerst erfolgreich eingeführten
NO LIGHTS NO LYCRA-Sessions kann das Publikum auch in dieser Spielzeit wieder die Residenzbühne tanzend erobern.
Die Residenz ist Koproduktionspartner für zahlreiche internationale KünstlerInnen. Ausgewählte Termine unserer Gastspieleinladungen für die Spielzeit 2018/19 finden Sie
hier.