Jahrestage. Zweiter Teil (UA)
Vor und hinter dem „Eisernen Vorhang“, auf der Hinterbühne des Schauspiel Leipzig: Vier Darsteller im Dunkeln suchen „den Autor der beiden Deutschland“ Uwe Johnson. Ein weiteres Mal suchen sie einen Zugang zu seinem 1.703 Seiten starken Roman „Jahrestage“ und der Lebensgeschichte der Hauptfigur Gesine Cresspahl. Sie haben geprobt, sind bereit zur Premiere, doch … der Roman bleibt stumm.
Plötzlich steigen Erinnerungen auf an geprobte Szene und den großen Erinnerungsroman der deutsch-deutschen Nachkriegszeit und Literaturgeschichte. Persönliche Reflexionen über den Roman, seine Themen, Figuren und viele Fragen. Die Gedanken über die „Jahrestage“ aktivieren Erinnerungen des Ensembles, an die eigenen Biografien und Familiengeschichten, die mit den großen politischen Fragen aus Johnsons Text in Bezug treten.
Wie leben wir in einer Welt, die an viele und oft uneindeutige Grenzen stößt? Assoziativ leuchten Konflikte der Vergangenheit und Gegenwart in der persönlichen und der globalen Geschichte auf.
Im Roman steht die Schwierigkeit des Erinnerns im Fokus, das hier vielfach gebrochen, in individuellen und nie eindeutigen Perspektiven die Bühne betritt. Gesine erinnert sich an ihre Geschichte auch über das Aufdecken von Missverständnissen und falschen Annahmen. Wie sehr sind wir unserer eigenen Geschichte ausgesetzt? Wie viel bringt mir das Wissen über (meine) Geschichte für die Gegenwart?
In „Jahrestage. Zweiter Teil“ nach Uwe Johnson entfaltet sich erneut das große Thema des Autors. Kein Land, nirgends und kein Weggehen könnten ihn aus dem Eingebundensein in politische Konflikte erlösen und zur Ruhe bringen. Es entsteht ein Echoraum einer Lektüre, in dem eine gespaltene deutsche Geschichte und eine gespaltene Wirklichkeit in einer mannigfaltigen globalen Gegenwart nachhallen.
Am Schauspiel Leipzig unternimmt Hausregisseurin Anna-Sophie Mahler nach „Eriopis“, „La Bohème. Träume // Leipzig“ und „Undine“ eine zweiteilige theatrale Reise in Uwe Johnsons Jahrhundertroman — und inszeniert damit die Uraufführung des Textes auf einer Theaterbühne. Ihre Theaterarbeiten zeichnen sich oft durch das Verweben von dokumentarischen Texten und Musik aus. Sie arbeitet sowohl an großen Schauspiel- und Opernhäusern, u. a. am Thalia Theater Hamburg oder der Deutschen Oper Berlin, als auch in der freien Szene mit ihrer Gruppe CapriConnection. In „Jahrestage. Zweiter Teil“ stehen neben unserem Schauspielensemble auch die Berliner Musikerin, Sängerin und Schlagzeugerin Mascha Juno und die Musiker Martin Wenk und Michael Wilhelmi gemeinsam auf der Bühne.
Plötzlich steigen Erinnerungen auf an geprobte Szene und den großen Erinnerungsroman der deutsch-deutschen Nachkriegszeit und Literaturgeschichte. Persönliche Reflexionen über den Roman, seine Themen, Figuren und viele Fragen. Die Gedanken über die „Jahrestage“ aktivieren Erinnerungen des Ensembles, an die eigenen Biografien und Familiengeschichten, die mit den großen politischen Fragen aus Johnsons Text in Bezug treten.
Wie leben wir in einer Welt, die an viele und oft uneindeutige Grenzen stößt? Assoziativ leuchten Konflikte der Vergangenheit und Gegenwart in der persönlichen und der globalen Geschichte auf.
Im Roman steht die Schwierigkeit des Erinnerns im Fokus, das hier vielfach gebrochen, in individuellen und nie eindeutigen Perspektiven die Bühne betritt. Gesine erinnert sich an ihre Geschichte auch über das Aufdecken von Missverständnissen und falschen Annahmen. Wie sehr sind wir unserer eigenen Geschichte ausgesetzt? Wie viel bringt mir das Wissen über (meine) Geschichte für die Gegenwart?
In „Jahrestage. Zweiter Teil“ nach Uwe Johnson entfaltet sich erneut das große Thema des Autors. Kein Land, nirgends und kein Weggehen könnten ihn aus dem Eingebundensein in politische Konflikte erlösen und zur Ruhe bringen. Es entsteht ein Echoraum einer Lektüre, in dem eine gespaltene deutsche Geschichte und eine gespaltene Wirklichkeit in einer mannigfaltigen globalen Gegenwart nachhallen.
Am Schauspiel Leipzig unternimmt Hausregisseurin Anna-Sophie Mahler nach „Eriopis“, „La Bohème. Träume // Leipzig“ und „Undine“ eine zweiteilige theatrale Reise in Uwe Johnsons Jahrhundertroman — und inszeniert damit die Uraufführung des Textes auf einer Theaterbühne. Ihre Theaterarbeiten zeichnen sich oft durch das Verweben von dokumentarischen Texten und Musik aus. Sie arbeitet sowohl an großen Schauspiel- und Opernhäusern, u. a. am Thalia Theater Hamburg oder der Deutschen Oper Berlin, als auch in der freien Szene mit ihrer Gruppe CapriConnection. In „Jahrestage. Zweiter Teil“ stehen neben unserem Schauspielensemble auch die Berliner Musikerin, Sängerin und Schlagzeugerin Mascha Juno und die Musiker Martin Wenk und Michael Wilhelmi gemeinsam auf der Bühne.
Im Frühjahr 2024 sind „Jahrestage. Erster Teil“ und „Jahrestage. Zweiter Teil“ auch an zwei Tagen in Folge zu erleben (15. und 16. März sowie 5. und 6. April).
FAZ
„Dieser völlig von Johnsons Vorlage abgespaltene metareflexive zweite Teil fesselt [...] wohl auch, weil gar nicht mehr versucht wird, die Vorlage inhaltlich auf die Bühne zu bringen. Im Bild eines wiederholt aus dem Schnürboden herabgelassenen Punching-Bags, den die Akteure abwechselnd bearbeiten, wird ihr Kampf mit den „Jahrestagen“ und den eigenen Erinnerungen deutlich.“
MDR
„Die Einblicke, die die vier Schauspielerinnen und Schauspieler auf der Bühne in ihre persönlichen Lebensgeschichten geben, die Geschichten ihrer Familien, die sie erzählen (jeweils in Großaufnahmen auf den eisernen Vorhang projiziert), das sind große, tolle Theater-Momente.“
kreuzer
„[...] starker Zugriff mit großem Mut zur kleinen Geste [...] inklusive starkem Ensemble“
Theater der Zeit
„Bettina Schmidt erzählt, wie ihre beiden Großmütter, die eine in Danzig, die andere in Lübeck, mit den in den „Jahrestagen“ beschriebenen Ostsee-Katastrophen von Flüchtlings- und KZ-Schiffen verbunden waren. Projiziert auf den eisernen Vorhang ein großer Moment.“
Theater heute
„persönliche Introspektive, bei der das eigene Leben mit dem von Gesine Cresspahl, der Johnsonschen Protagonistin in «Jahrestage», gekonnt verbunden wird“
Uraufführung am 02. März 2024
Dernière am 30. Mai 2024
Hinterbühne
Dernière am 30. Mai 2024
Hinterbühne
Spieldauer
ca. 1:30, keine PauseIn dieser Inszenierung wird Stroboskoplicht verwendet.
Besetzung
Live-Musik
Team
Regie: Anna-Sophie Mahler
Text- & Konzeptionsmitarbeit: Falk Rößler
Bühne & Kostüme: Katrin Connan
Dramaturgie: Benjamin Große
Licht: Carsten Rüger
Video: Fabian Polinski
Ton: Anko Ahlert, Nico Teichmann, Gregory Weis
Inspizienz: Ulrich Hänsch
Soufflage: Christiane Wittig
Regieassistenz: Lukas Leon Krüger
Bühnenbildassistenz: Stella Vollmer
Kostümassistenz: Arabella Marsh-Hilfiker
Maske: Donka Holeček, Ute Markow
Requisite: André Sproete
Bühnenmeister: Patrick Ernst
Regie- & Dramaturgiehospitanz: Antoine Palévody, Charlotte Riedner
Boxtraining: Davide Molinari
Theaterpädagogische Betreuung: Nele Hoffmann