Richard III

von William Shakespeare
Deutsch von Thomas Brasch
Leipziger Fassung von Marion Tiedtke
Es sind unsichere Zeiten. Niemand weiß, was morgen ist: Wer wird herrschen, wer wird gestürzt sein? Richard, Herzog von Gloster, will dabei nicht einfach nur eine Spielfigur sein. Er will der entscheidende Spieler sein. Der Sieger über alle.

Der Krieg ist vorbei, aber mit den neuen Zeiten kann Gloster nichts anfangen. Was anderes als Krieg kann er nicht. Mit seinem Wesen würde er keine Chance haben, das hört er schon sein Leben lang, angefangen bei seiner eigenen Mutter. Also bleibt er im Kriegsmodus und beschließt, sein Stück aufzuführen: Gesellschaft als Schlacht, Leben als Nahkampf — mit den Waffen des Wortes, der Intrige und des Mordes.

Und niemand ahnt, wie gut er genau damit in die Gesellschaft passt. Zug um Zug wird er schließlich König Richard III. Gloster ist dabei klug, er ist schnell, er ist brutal — und allein ist er dabei nie. Denn er weiß sich immer wieder neue Verbündete zu schaffen — nicht nur die Figuren im Stück, sondern auch uns, das Publikum.

Aber je mehr Gloster Tat um Tat, Zug um Zug der Aufstieg gelingt, desto stärker wird er konfrontiert mit einer Reihe starker Frauenfiguren wie Lady Anne, Königin Elisabeth, Königin Margaret oder seiner Mutter, der Herzogin von York.

Ob Witwe oder Mutter, Ehefrau oder gewesene Regentin — und oftmals alles zugleich —, haben sie alte und neue Herrschaft überlebt, können erzählen vom Verlust und vom Danach. Sie sind es, die sich ihm in den Weg stellen. Und sie begleiten Glosters Fall.

Nur zwei Jahre regierte Richard III., mit dessen Tod auch die „Rosenkriege“ endeten. William Shakespeares „Richard III“ formt vor diesem Hintergrund ein gewaltiges Stück Theater — über Hybris, Skrupellosigkeit und das Überschreiten aller Normen. In der Übersetzung von Thomas Brasch ist es ein scharfes Psychogramm genauso wie ein dunkles Schauerstück.

Enrico Lübbe, seit 2013 Intendant des Schauspiel Leipzig, inszeniert nach „Winterreise / Winterreise“ (Schubert / Jelinek), „Faust I & II“ (Goethe) sowie Büchners „Woyzeck“ den Klassiker von Shakespeare. Für „Richard III“ arbeitet erstmals Martin Zehetgruber am Schauspiel Leipzig. Er entwirft regelmäßig die Bühnenräume für Inszenierungen von Andrea Breth, Barbara Frey und Martin Kušej und erhielt mehrfach den Österreichischen Theaterpreis Nestroy für die beste Ausstattung sowie den Titel Bühnenbildner des Jahres der Fachzeitschriften Opernwelt und Theater heute. Sabine Blickenstorfer schuf zuletzt die Kostüme für „Das Gespenst von Canterville“ und „Fischer Fritz“ am Schauspiel Leipzig. Neben Enrico Lübbe und Markus Bothe verbindet sie eine langjährige Zusammenarbeit u. a. mit Lorenzo Fioroni, Corinna von Rad, Barbara David Brüesch oder Jonas Knecht. Bert Wrede komponierte zahlreiche Musiken u. a. für Filme von Detlev Buck und Thomas Stuber oder Inszenierungen von Michael Thalheimer und Mateja Koležnik. In Leipzig wirkte er zuletzt mit bei der Uraufführung der Theaterfassung von Richard Yates’ „Zeiten des Aufruhrs“ in der Regie von Enrico Lübbe.
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Pressestimmen

FAZ
„Was Anne Cathrin Buhtz danach in knapp mehr als drei Stunden Spielzeit vorführt, ist eine Tour de Force, die jedoch niemals angestrengt wirkt. Vielmehr legt Buhtz ihren Richard als leise Bedrohung an. Manchmal möchte man für ihn sogar Sympathie empfinden, wenn er um Liebe buhlt, bis er sich doch immer mehr in seinen eigenen Intrigen verstrickt.“
Freie Presse
„Am Leipziger Schauspiel inszeniert Enrico Lübbe einen perfekten Shakespeare.“
kreuzer
„Eine groß aufgefahrene Theatermaschine [...], ein Theatererlebnis.“
Kultura-Extra
„Anne Cathrin Buhtz liefert hier eine wunderbare Charakterstudie eines jeglicher Moral entsagenden Macht- und Karrieremenschen. Das bedarf kaum einer Aktualisierung und ist in jeder Hinsicht anschlussfähig an andere historische und heutige Entsprechungen.“
luhze
„[...] ein unterhaltsamer Abend mit Witz und Klugheit [...]“
LVZ
„Überhaupt gelingt Lübbe eine Inszenierung, die wohltuend frei von Zeitgeistschnickschnack ist und mit 200 Minuten von angemessen epischer Dauer. Getragen von einem homogen präsenten Ensemble schält es den Richard-III-Kern frei: die fatale menschliche Lust an der (Selbst-)Destruktion. Die Faszination, die sie ausstrahlt. Und die belohnt wird von begeistertem Applaus.“
MDR Kultur
„Man konnte [...] regelrecht im Raum spüren, wie diese Shakespeare-Texte funktioniert haben, das Publikum gefesselt haben – mehr als drei Stunden lang. Die Inszenierung war beinahe wie ein Thriller und wurde am Ende zu Recht frenetisch bejubelt.“
Mitteldeutsche Zeitung
„[Shakespeare] bekommt man in Leipzig auf hohem Niveau. Und ist beglückt, dass es das im Theater noch gibt!“
nachtkritik
„[...] durchweg höchste Leistungen im Leipziger Schauspielensemble [...]“
Peter E. Rytz Review
„Enrico Lübbe überrascht am Schauspiel Leipzig mit seiner Inszenierung von Shakespeares RICHARD III auf selbstbewusst eigene Weise [...].“
Theater der Zeit
„Ein mit allen Künsten gelingendes großes Finale für diese Neudeutung von Shakespeares oft nur allzu einfach gesehenem Schurken-Stück.“
Mitteilungsblatt DIE LINKE
„Enrico Lübbe, sein hervorragendes Regieteam und das Ensemble zeigen, dass man ein schwieriges, komplexes Stück verständlich und unterhaltend präsentieren kann.“
Premiere am 20. September 2024
Große Bühne

Nächste Termine

https://www.schauspiel-leipzig.de Schauspiel Leipzig Bosestraße 1, 04109 Leipzig
Sa, 14.12. 19:30 — 22:40
mit englischen Übertiteln
Große Bühne
https://www.schauspiel-leipzig.de Schauspiel Leipzig Bosestraße 1, 04109 Leipzig
So, 29.12. 19:30 — 22:40
Große Bühne
https://www.schauspiel-leipzig.de Schauspiel Leipzig Bosestraße 1, 04109 Leipzig
Fr, 10.01. 19:30 — 22:40
Große Bühne
https://www.schauspiel-leipzig.de Schauspiel Leipzig Bosestraße 1, 04109 Leipzig
Sa, 01.02. 19:30 — 22:40
Große Bühne
https://www.schauspiel-leipzig.de Schauspiel Leipzig Bosestraße 1, 04109 Leipzig
Sa, 08.03. 19:30 — 22:40
Große Bühne
https://www.schauspiel-leipzig.de Schauspiel Leipzig Bosestraße 1, 04109 Leipzig
Do, 20.03. 19:30 — 22:40
Große Bühne

Spieldauer

ca. 3:10, eine Pause

Besetzung

Anne Cathrin Buhtz als Richard, Herzog von Gloster
Bettina Schmidt als Königin Elisabeth
Katja Gaudard als Herzogin, Mutter von Gloster
Vanessa Czapla als Lady Anne
Larissa Aimée Breidbach als Königin Margaret
Tilo Krügel als König Edward, Catesby, Zweiter Mörder
Niklas Wetzel, Sasha Hayes als Lord Rivers, Prinz von Wales, Vierter Bürger (alternierend)
Denis Grafe als Marquis von Dorset, Richard von York, Dritter Bürger, Bischof
Wenzel Banneyer als Clarence, Bürgermeister, Tyrrell, Erster Bürger
Christoph Müller als Buckingham
Denis Petković als Hastings, Bischof
Michael Pempelforth als Stanley, Erster Mörder, Zweiter Bürger

Team

Video: Robi Voigt
Musik: Bert Wrede
Dramaturgie: Torsten Buß
Licht: Veit-Rüdiger Griess
Videotechnik: Fabian Polinski
Ton: Udo Schulze, Gregory Weis
Inspizienz: Luisa Rubel
Soufflage: Ditte Trischan
Regieassistenz: Emily Huber
Bühnenbildassistenz: Carolin Schmelz
Kostümassistenz: Sabine Born
Maske: Kathrin Heine, Donka Holeček, Cordula Kreuter, Julia Markow, Barbara Zepnick
Requisite: Thomas Weinhold
Bühnenmeister: Julius Besen
Regie- & Dramaturgiehospitanz: Laurenz Heidecker
Bühnenbildhospitanz: Meta Witte
Kostümhospitanz: Emma Rauch
Theaterpädagogische Betreuung: Amelie Gohla

Trailer

Einführung