Ernst ist das Leben (Bunbury)
Sommertheater vor dem Gohliser Schlösschen
Algernon ist mit Ernst befreundet. Ernst wohnt in der Stadt. Algernon auch. So weit, so einfach. Aber Ernst heißt eigentlich Jack und wohnt auf dem Land. Dort wohnt auch Bunbury, die Zweitexistenz von Algernon. Und dann gibt es da noch zwei Frauen ... Zwei Männer, vier Identitäten, ein Name, zwei Hochzeiten und der Ernst des Lebens.
Aber von vorn. Der wohlhabende Gentleman Algernon erfindet sich einen kranken Freund, Bunbury, damit er eine willkommene Ausrede hat, den gesellschaftlichen Verpflichtungen der Großstadt zu entgehen, und sich auf das Land zurückziehen kann. Bei Jack ist es umgekehrt. Er wohnt eigentlich auf dem Land und flieht Richtung Metropole, um seinem erfundenen Bruder Ernst zu helfen. Zwei Männer suchen ihre Freiheit und wenden sich dabei nicht etwa gegen die sozialen Zuweisungen, sondern gegen ihre wahren Identitäten. Sie erfinden sich selbst neu. Doch für Jack soll Schluss sein mit der Ausrede, er will seinen liederlichen Bruder Ernst „sterben“ lassen, um Gwendolen reinen Gewissens heiraten zu können. Im chaotischen Strudel um die Behauptungen der Doppelleben kommen schließlich alle Verbandelten auf Jacks Landgut zusammen — doch bevor der Verwirrung ein Ende gesetzt werden kann, gibt sich Algernon als Jacks Bruder Ernst aus. Als ob das alles nicht schon kompliziert genug wäre, wollen die beiden Angebeteten Gwendolen und Cecily zudem nur jemanden an ihrer Seite wissen, der es nicht nur Ernst mit ihnen meint, sondern auch so heißt. Als dann noch die verwandtschaftlichen Einsprüche gegen die Vermählungen geäußert werden, sorgt im kompletten Durcheinander schließlich eine Reisetasche für die lang ersehnte Ordnung und die überraschende Wahrheit.
Die 1895 uraufgeführte Komödie von Oscar Wilde, in einer Überarbeitung von Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek, zeigt auf absurde Art und Weise, in welchen sozialen Gerüsten und Netzen sich die Figuren bewegen müssen und an welche Grenzen der Selbstbestimmung sie treffen. Letztlich bleibt die Frage, wen es wirklich interessiert, wer man ist. Und vor allem wenn das, was man vorgibt zu sein, doch so passend scheint.
Die Kulisse für diese verworrene Komödie der Identitäten bietet das Gohliser Schlösschen, dort findet damit zum zweiten Mal in Folge das Sommertheater des Schauspiel Leipzig statt.
Das Stück „Ernst ist das Leben“ von Oscar Wilde in der Fassung von Elfriede Jelinek nach der Übersetzung von Karin Rausch ist als E-Book erschienen. Mehr dazu hier.
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Aber von vorn. Der wohlhabende Gentleman Algernon erfindet sich einen kranken Freund, Bunbury, damit er eine willkommene Ausrede hat, den gesellschaftlichen Verpflichtungen der Großstadt zu entgehen, und sich auf das Land zurückziehen kann. Bei Jack ist es umgekehrt. Er wohnt eigentlich auf dem Land und flieht Richtung Metropole, um seinem erfundenen Bruder Ernst zu helfen. Zwei Männer suchen ihre Freiheit und wenden sich dabei nicht etwa gegen die sozialen Zuweisungen, sondern gegen ihre wahren Identitäten. Sie erfinden sich selbst neu. Doch für Jack soll Schluss sein mit der Ausrede, er will seinen liederlichen Bruder Ernst „sterben“ lassen, um Gwendolen reinen Gewissens heiraten zu können. Im chaotischen Strudel um die Behauptungen der Doppelleben kommen schließlich alle Verbandelten auf Jacks Landgut zusammen — doch bevor der Verwirrung ein Ende gesetzt werden kann, gibt sich Algernon als Jacks Bruder Ernst aus. Als ob das alles nicht schon kompliziert genug wäre, wollen die beiden Angebeteten Gwendolen und Cecily zudem nur jemanden an ihrer Seite wissen, der es nicht nur Ernst mit ihnen meint, sondern auch so heißt. Als dann noch die verwandtschaftlichen Einsprüche gegen die Vermählungen geäußert werden, sorgt im kompletten Durcheinander schließlich eine Reisetasche für die lang ersehnte Ordnung und die überraschende Wahrheit.
Die 1895 uraufgeführte Komödie von Oscar Wilde, in einer Überarbeitung von Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek, zeigt auf absurde Art und Weise, in welchen sozialen Gerüsten und Netzen sich die Figuren bewegen müssen und an welche Grenzen der Selbstbestimmung sie treffen. Letztlich bleibt die Frage, wen es wirklich interessiert, wer man ist. Und vor allem wenn das, was man vorgibt zu sein, doch so passend scheint.
Die Kulisse für diese verworrene Komödie der Identitäten bietet das Gohliser Schlösschen, dort findet damit zum zweiten Mal in Folge das Sommertheater des Schauspiel Leipzig statt.
Das Stück „Ernst ist das Leben“ von Oscar Wilde in der Fassung von Elfriede Jelinek nach der Übersetzung von Karin Rausch ist als E-Book erschienen. Mehr dazu hier.
LVZ
„Im Verbund mit dem durchweg überzeugenden Ensemble entstehen zwei turbulente Stunden mit Unterhaltungswert ohne Durststrecken.“
mephisto 97.6
„Eine knallbunte Tüte voller Irrwitzigkeiten. [...] Absolut sehenswert. Der souveräne Umgang der Schauspieler mit den zackigen Wortwechseln und den Unmengen an Gags und Requisiten ist ein Hingucker und -hörer.“
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Thüringen Kulturspiegel
„Exzellente dezente Live-Musik von Arpen. [...] Ein gut aufgelegtes Ensemble agiert in der Regie von Christian Brey mit spielerischer Leichtigkeit, mit Charme und Witz und haut effektvoll auf die komödiantische Pauke.“
Premiere am 15. Mai 2016
Spieldauer
ca. 2:00, eine PauseBesetzung
Julia Berke, Erik Born, , Ellen Hellwig, Hartmut Neuber, Julia Preuß, Hannelore Schubert, Florian Steffens
Team
Regie: Christian Brey
Bühne & Kostüme: Anette Hachmann
Live-Musik: Arpen
Dramaturgie: Annelie Mattheis
Licht: Carsten Rüger