Ein Sommernachtstraum
Die Liebe ist ein seltsames Spiel. Jeder kann lieben, wen er will, oder — wenn er es clever anstellt — geliebt werden, von wem er will. Im Rausch einer Nacht, in dem sich vier unbedarfte junge Menschen in einem ständigen Bäumchen-wechsel-dich-Spiel befinden, befeuert durch Eitelkeiten, Zaubertränke und soziale Konventionen. Und jeder spielt mit — Eltern, potentielle PartnerInnen, HerrscherInnen, ElfenkönigInnen und Trickster. Und jeder versucht das Spiel zu seinen Gunsten, für seine Günstlinge, zu entscheiden. Die Figuren drohen, manipulieren, jammern, klagen und verführen, sie werfen sich mit aller Energie in einen Kampf, den sie doch in keiner Sekunde wirklich ernst nehmen. Eine manierierte Leichtigkeit umweht die Geschichte, alles scheint potentiell amüsant, aber nie von Bedeutung. Und obwohl das Thema des Sommernachtstraums beständig und immer wieder neu verhandelt die Liebe ist, scheinen die Partnerkombinationen im Detail eher unwichtig. Und ob man jetzt aufgrund von tatsächlichen Gefühlen oder wegen eines Zaubers zueinandergefunden hat, spielt am Ende auch keine Rolle mehr. In ihrer hysterischen Oberflächlichkeit übertrumpfen sich die Figuren andauernd, einzig um des Übertrumpfens willen.
In Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ ändern sich die Neigungen, Wünsche und Liebschaften fast in jeder Szene, und ob am Ende jeder den liebt, den er eigentlich auch lieben will, bleibt also für immer im Wald verborgen, wo Traum und Albtraum gleichermaßen stattfinden.
Mit diesem Projekt setzen wir unsere Zusammenarbeit mit dem Gewandhausorchester fort. Felix Mendelssohn Bartholdys Musik zu „Ein Sommernachtstraum“ wird in einer Bearbeitung für Bläsernonett den musikalischen Rahmen der Inszenierung bilden, gespielt vom Gewandhausbläserquintett und Gästen.
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In Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ ändern sich die Neigungen, Wünsche und Liebschaften fast in jeder Szene, und ob am Ende jeder den liebt, den er eigentlich auch lieben will, bleibt also für immer im Wald verborgen, wo Traum und Albtraum gleichermaßen stattfinden.
Mit diesem Projekt setzen wir unsere Zusammenarbeit mit dem Gewandhausorchester fort. Felix Mendelssohn Bartholdys Musik zu „Ein Sommernachtstraum“ wird in einer Bearbeitung für Bläsernonett den musikalischen Rahmen der Inszenierung bilden, gespielt vom Gewandhausbläserquintett und Gästen.
Kreuzer
„Dieser Gegenentwurf zum Shakespeare-Standard fasziniert mit starkem Sog und noch stärkeren Bildern. Ein wahrhaftiger Sommernachtmahr. [...] Vielfältige Videoprojektionen schaffen schöne Verfremdungseffekte, man kann sich kaum sattsehen.“
Leipziger Internet Zeitung
„Philipp Preuss erweist sich als Meister visueller Effekte.“
Leipzigs Neue
Ein „magischer und vielschichtiger 'Sommernachtstraum'. [...] Ein glänzender Spielzeitauftakt!“
MDR Figaro
„Sex, Drugs & Felix Mendelssohn Bartholdy ... und Horror“
Mitteldeutsche Zeitung
„Ein Gesamtkunstwerk. [...] Man bekommt nicht genug von den Kamerafahrten entlang der Wurzeln, dem spritzenden Wasser im Zauberteich, den in die Baumkronen projizierten sprechenden Gesichtern Oberons und Titanias, dem wallenden Nebel und dem Ächzen und Knarksen des Waldes. Das ist Schauerromantik vom Feinsten. Perfekt gemacht ist sie obendrein.“
nachtkritik.de
„Preuss' Ansatz schafft nicht nur ästhetisch originelle Gegenbilder zu gängigen "Sommernachtstraum"-Adaptionen. Auch sein Spiel mit den Wahrnehmungsebenen geht gut auf, Verfremdungen werden immer wieder zugunsten anderer Verfremdungen aufgegeben. […] Trotz sich manchmal zu lang hinziehender Sequenzen entfesselt dieser Sommernachtsmahr einen starken Sog der Faszination – oder eben abwehrende Abscheu.“
Thüringen Kulturspiegel
„Dieser "Sommernachtstraum" ist nachdrücklich ernster Natur. Mit ihm ist man nicht schnell fertig, er beschäftigt einen noch lange. [...] Gespannte Aufmerksamtkeit herrscht, wenn der Athener Wald im Halbdunkel das reizvolle Ambiente bestimmt. Geheimnisvoll rotiert er auf der Drehbühne, ein furchterregendes Rumoren ist zu vernehmen. Das soll bis zum Schluss fast der einzige und einzigartige Handlungsort sein.“
Premiere am 19. September 2015
Spieldauer
ca. 3:30, eine PauseBesetzung
Ulrich Brandhoff als Lysander
Timo Fakhravar als Flaut, Thisbe
als Squenz
Gewandhausbläserquintett & Gäste
als Schnock/Löwe
Dieter Jaßlauk als Schnauz, Mauer
Roman Kanonik als Schlucker
Daniela Keckeis als Hermia
Anna Keil als Hippolyta / Titania
Andreas Keller als Theseus / Oberon
Markus Lerch als Puck / Egeus
Denis Petković als Zettel
Felix Axel Preißler als Demetrius
Julia Preuß als Helena
Team
Regie: Philipp Preuss
Bühne & Kostüme: Ramallah Aubrecht
Musiker: Gewandhausbläserquintett & Gäste
Video: Konny Keller
Klangregie: Kornelius Heidebrecht
Dramaturgie: Alexander Elsner, Christin Ihle
Trailer
Eine Kooperation mit dem Gewandhausorchester