Auftragswerk des Schauspiel Leipzig
Eigentlich müssten wir tanzen (UA)
Fünf Freunde verbringen ein Wochenende auf einer Berghütte in den Alpen. Sie kennen sich seit ihrer Kindheit, sind zusammen aufgewachsen und erwachsen geworden. Mit ihrem jährlichen Ausflug beschwören sie ihre alte Freundschaft und ihre gemeinsamen Erinnerungen. Als sie ins Tal zurückkehren wollen, finden sie sich plötzlich allein in einer postapokalyptischen Landschaft wieder. Eine offenbar menschen-gemachte Katastrophe hat alles Leben ausgelöscht. Die Spurensuche der Männer wird bald zu einer ziellosen Wanderung durch die Alpenwelt, reduziert auf das nackte Überleben in einer gleichgültigen Natur. Die menschliche Welt ist zum Stillstand gekommen und die jungen Männer versuchen verzweifelt, sich als Gemeinschaft in ihren Überresten zu verorten.
Heinz Helle wagt einen radikalen Entwurf menschlicher Existenz nach der Auflösung aller Gewissheiten, die unsere Welt und unsere Identitäten konstituieren. Sein angesichts gegenwärtiger globaler Krisenzustände sehr greifbares Endzeitexperiment zeigt schonungslos auf, wie fragil die menschengemachte Ordnung ist. Für das Schauspiel Leipzig hat Heinz Helle seinen Stoff dramatisiert und damit zum ersten Mal einen Theatertext geschrieben — dem Roman hat er bereits ein Theaterzitat vorangestellt: „Ich stand an der Küste und redete mit der Brandung / blabla, im Rücken die Ruinen von Europa“ (Heiner Müller).
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Heinz Helle wagt einen radikalen Entwurf menschlicher Existenz nach der Auflösung aller Gewissheiten, die unsere Welt und unsere Identitäten konstituieren. Sein angesichts gegenwärtiger globaler Krisenzustände sehr greifbares Endzeitexperiment zeigt schonungslos auf, wie fragil die menschengemachte Ordnung ist. Für das Schauspiel Leipzig hat Heinz Helle seinen Stoff dramatisiert und damit zum ersten Mal einen Theatertext geschrieben — dem Roman hat er bereits ein Theaterzitat vorangestellt: „Ich stand an der Küste und redete mit der Brandung / blabla, im Rücken die Ruinen von Europa“ (Heiner Müller).
LVZ
„Immer wenn die zweite Ebene ins Spiel kommt, bietet die Bühne (Bühne und Kostüme von Mariam Haas und Lydia Huller) Überraschungen und wohltuende Variabilität. So gelingt es der Inszenierung, zwei Zeitebenen parallel zu führen. Und dabei schimmert unsere Gegenwart im Licht der Katastrophe schmucklos fahl. Etwa, wenn Brian Völkner als Versicherungs-Makler seinem Kunden Heiner Kock in einem witzigen Dialog die Betongold-Rentenversicherung andreht.“
nachtkritik.de
„Schöne Bilder schaffen Verschnaufpausen im Textgewitter: wenn etwa am Schluss sich alle an den Händen fassen, zum Reigen unterm verglimmenden Licht. An anderer Stelle steigert sich das monotone Stapfen der Überlebenden durch den Schnee in einen Tanzrausch. Mit rhythmischen Elektrobeats schwappt die physische Energie direkt ins Publikum.“
mephisto 97.6
„Selten wurde der Geruchsinn im Theater so effektiv angesprochen, wie bei Foersters Inszenierung. „Eigentlich müssten wir Tanzen“ ist aufgeladen mit Fragen zur menschlichen Natur und mit einer wunderbar-grauenvollen Sprache.“
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Uraufführung am 20. Januar 2018
Spieldauer
ca. 1:40, keine PauseTeam
Autor: Heinz Helle
Regie: Daniel Foerster
Bühne & Kostüme: Mariam Haas, Lydia Huller
Dramaturgie: Katja Herlemann
Video: Gabriel Arnold
Licht: Thomas Kalz