Die Räuber
Brandschatzend zieht er durch die Lande, der Karl Moor mit seiner Räuberbande. Einen Brief hatte er dem Vater geschrieben, in dem er reumütig um Vergebung bat für seine lästerliche Vergangenheit. Doch der Vater will keine Versöhnung. Er verstößt ihn. So steht es in dem Antwort- schreiben, das er von ihm erhalten hat. Und nun will er Rache, der Karl Moor. Die Welt soll spüren, was Gerechtigkeit ist. Kirchen werden geplündert, Reiche beraubt, Klöster überfallen, Dörfer abgefackelt, Frauen misshandelt und Neugeborene den Flammen überlassen.
Indes schraubt Karls Bruder, der Franz Moor, weiter an den Ränkespielen, die ihn endlich zum Herrn über Schloss und Grund machen sollen. Er fälschte den Brief des Bruders und schrieb die Antwort an des Vaters statt. Doch dem noch nicht genug. Gänzlich soll der Karl aus dem Kopf des Vaters verschwinden. Tot sollte er am besten sein, der Karl. Wenn er es schon nicht ist, dann kann man das doch zumindest behaupten. Gedacht, getan. Franz lässt den Bruder Karl für tot erklären. Das verkraftet der Alte nicht mehr. Er stirbt. Doch leider nicht richtig. Ganz zum Leidwesen des Franz. Dessen Plan doch so sicher gelingen sollte.
Und noch eine weitere Widrigkeit stellt sich ihm in den Weg: Amalia, die Frau, die der Franz besitzen will, die jedoch den Karl noch immer liebt, zeigt sich widerspenstig. Sie bietet dem Franz die Stirn, lässt sich nicht einschüchtern. Wenn der Karl nicht mehr ist, so will sie niemandem mehr gehören. Seltsam nur ist, dass sie sich so stark hingezogen fühlt zu dem Fremden, der seit einigen Tagen zu Gast ist im Schloss …
„Die Räuber“ ist das erste von Schiller veröffentlichte Drama und war zunächst nicht als Bühnenstück, sondern als Lesedrama gedacht. Es ist eine Familiengeschichte und ein Thriller. Es ist ein Kammerspiel und es ist eine große Erzählung. Mal gleicht das Stück einem riesigen Gemälde, aus dem heraus Menschen treten und lebendig werden, und dann gehen sie wieder zurück ins Bild, in neuen Konstellationen, und das Stück wird ein Tableau vivant. Es ist voller Sehnen und voller Enttäuschung, voll von Neid und Lüge, voller Schwäche, voller Gewalt, voll von Verrat. In widerstreitenden Wahrheiten und in missverstandener Aufrichtigkeit agieren die schillerschen Figuren. Sie sind unerbittlich, unerbittlich den anderen gegenüber, sich selbst im Recht wähnend. Ein Erbarmen gibt es nicht. Hören sie einander, wenn sie miteinander reden? Meinen sie den anderen, wenn sie zueinander sprechen? Gibt es eine Welt außer der ihren, deren einziger Mittelpunkt sie selbst sind?
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Indes schraubt Karls Bruder, der Franz Moor, weiter an den Ränkespielen, die ihn endlich zum Herrn über Schloss und Grund machen sollen. Er fälschte den Brief des Bruders und schrieb die Antwort an des Vaters statt. Doch dem noch nicht genug. Gänzlich soll der Karl aus dem Kopf des Vaters verschwinden. Tot sollte er am besten sein, der Karl. Wenn er es schon nicht ist, dann kann man das doch zumindest behaupten. Gedacht, getan. Franz lässt den Bruder Karl für tot erklären. Das verkraftet der Alte nicht mehr. Er stirbt. Doch leider nicht richtig. Ganz zum Leidwesen des Franz. Dessen Plan doch so sicher gelingen sollte.
Und noch eine weitere Widrigkeit stellt sich ihm in den Weg: Amalia, die Frau, die der Franz besitzen will, die jedoch den Karl noch immer liebt, zeigt sich widerspenstig. Sie bietet dem Franz die Stirn, lässt sich nicht einschüchtern. Wenn der Karl nicht mehr ist, so will sie niemandem mehr gehören. Seltsam nur ist, dass sie sich so stark hingezogen fühlt zu dem Fremden, der seit einigen Tagen zu Gast ist im Schloss …
„Die Räuber“ ist das erste von Schiller veröffentlichte Drama und war zunächst nicht als Bühnenstück, sondern als Lesedrama gedacht. Es ist eine Familiengeschichte und ein Thriller. Es ist ein Kammerspiel und es ist eine große Erzählung. Mal gleicht das Stück einem riesigen Gemälde, aus dem heraus Menschen treten und lebendig werden, und dann gehen sie wieder zurück ins Bild, in neuen Konstellationen, und das Stück wird ein Tableau vivant. Es ist voller Sehnen und voller Enttäuschung, voll von Neid und Lüge, voller Schwäche, voller Gewalt, voll von Verrat. In widerstreitenden Wahrheiten und in missverstandener Aufrichtigkeit agieren die schillerschen Figuren. Sie sind unerbittlich, unerbittlich den anderen gegenüber, sich selbst im Recht wähnend. Ein Erbarmen gibt es nicht. Hören sie einander, wenn sie miteinander reden? Meinen sie den anderen, wenn sie zueinander sprechen? Gibt es eine Welt außer der ihren, deren einziger Mittelpunkt sie selbst sind?
Leipziger Internet Zeitung
„Bei allem Ernst des Dramas zeigt das Team Schauspiel Theatermachen als spielerisches Arbeiten.“
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Linke Zeitung e.V.
„Das Team um Regisseur Gordon Kämmerer [...] geht einen unkonventionellen Weg, indem die Geschlechterrollen hinterfragt werden.“ Dieses Regiekonzept ist [...] „eine spannende Suche nach dem Keim der Revolution. [...] Bravo!“
LVZ
„Was durchaus seinen Reiz hat, ist Kämmerers Gespür fürs visuelle Erzählen. Seine „Räuber“-Inszenierung ist vor allem eine „Räuber“-Bebilderung in Surreal.“
mephisto 97.6
„Wie Katharina Schmidt diese Unsicherheit, Verletzlichkeit, Brüchigkeit auf die Bühne bringt, ist hervorragend. Immer wieder erzittert ihre Stimme unter der Last der ihr aufgeladenen Aufgabe. [...] Dazu gibt es fantastische Musik von Friederike Bernhardt, die den Abend unaufdringlich untermalt.“
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nachtkritik.de
„Das Ensemble trumpft in einer mausgrauen Persiflage klassischer Kostüme mit großer Beweglichkeit in bravouröser Gesamtleistung auf, gerade in den vielen auf Komik zugespitzten Momenten. [...] Dass Kämmerer Konzentration und Fokus versteht, ist in den ersten zehn Minuten nach der Pause zu erleben. [...] Ambient-Sound mischt sich in den Chor, verstärkt den emotionalen Sog. Ohnehin ist die Live-Begleitung durch Musikerin und Komponistin Friederike Bernhardt stets aufs Neue eine berückende Erfahrung.“
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Premiere am 4. Juni 2016
Spieldauer
ca. 2:40, eine PauseBesetzung
als Grimm, Schwarz
als Amalia von Edelreich / Kosinsky
Roman Kanonik als Razmann
Anna Keil als Schweizer
Andreas Keller als Daniel
Tilo Krügel als Hermann, Roller
Dirk Lange als Maximilian, Graf von Moor
Michael Pempelforth als Franz
Denis Petković als Spiegelberg
Katharina Schmidt als Karl
Brian Völkner als Grimm, Schwarz
Team
Regie: Gordon Kämmerer
Bühne: Jana Wassong
Kostüme: Josa Marx
Musik: Friederike Bernhardt
Dramaturgie: Christin Ihle
Trailer
Eine Kooperation mit der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin