Der Weibsteufel
Liebe und Ökonomie, Idealismus und Macht, menschliche Natur und rationales Kalkül.
In einer warmen Hütte fern der Stadt, zwischen schroffen Felswänden und unter grollenden Regenwolken verlieren sich drei Menschen in der Disharmonie dieser Gegensätze: bewusst und unbewusst, gesagt und gefühlt, körperlich und geistig, schuldig und unschuldig.
Es beginnt ein Ehepaar. Ein Mann – clever, durchtrieben, kränklich – und eine Frau – leidenschaftlich, schön, unbefriedigt – haben sich in ihrem Leben eingerichtet und stehen kurz vor dem gemeinsamen Ziel, das schönste Haus der Stadt zu erwerben, um endlich gesellschaftliche Anerkennung, den Neid und die Bewunderung der Anderen zu erfahren.
Es kommt dazu ein junger Polizist. Um auf der Karriereleiter aufzusteigen, will er – stark, gut, naiv – die Frau verführen, um den Mann endlich der Hehlerei zu überführen. Doch der ist vorbereitet und setzt seine schön-schüchterne Frau auf den unerfahrenen Gesetzeshüter an.
Es endet in der Entdeckung der Liebe des Mannes zu seiner Frau, des Polizisten zum ihm verbotenen Eheweib und der Frau zu einem selbstgewählten und selbstbestimmten Leben. Also im Drama.
„Der Weibsteufel“ des österreichischen Arztes und Autors Karl Schönherr wurde 1914 in Wien uraufgeführt und avancierte schnell zum Publikumsliebling. Schönherr – zusammen mit Arthur Schnitzler der erfolgreichste Dramatiker seines Landes in der Vorzeit des Ersten Weltkriegs – zeichnet aus, dass er die großen Fragen der Menschheit um Moral, Selbstbestimmung oder Macht von echten Menschen in wirklichen Situationen vortragen lässt. Es gibt in „Der Weibsteufel“ kein verheerendes Unglück, keinen bösen Menschen, der das Schlechte bewirkt und keine Heilige, die für das Gute zur Märtyrerin wird. So wenig konstruiert die Figurenkonstellation ist, so wenig einseitig sind die handelnden Personen. Sigmund Freud, der Wien in dieser Zeit in den intellektuellen Mittelpunkt Europas rückte, scheint durch die einzelnen Figuren hindurch: Wenn Sie am Formulieren und Verstehen ihrer Ziele scheitern, wenn das Triebhafte sich selbstverständlich über tradierte Glaubenssätze und Handlungsnormen hinwegsetzt oder wenn am Ende alles ganz anders kommt als jeder einzelne es wollten.
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In einer warmen Hütte fern der Stadt, zwischen schroffen Felswänden und unter grollenden Regenwolken verlieren sich drei Menschen in der Disharmonie dieser Gegensätze: bewusst und unbewusst, gesagt und gefühlt, körperlich und geistig, schuldig und unschuldig.
Es beginnt ein Ehepaar. Ein Mann – clever, durchtrieben, kränklich – und eine Frau – leidenschaftlich, schön, unbefriedigt – haben sich in ihrem Leben eingerichtet und stehen kurz vor dem gemeinsamen Ziel, das schönste Haus der Stadt zu erwerben, um endlich gesellschaftliche Anerkennung, den Neid und die Bewunderung der Anderen zu erfahren.
Es kommt dazu ein junger Polizist. Um auf der Karriereleiter aufzusteigen, will er – stark, gut, naiv – die Frau verführen, um den Mann endlich der Hehlerei zu überführen. Doch der ist vorbereitet und setzt seine schön-schüchterne Frau auf den unerfahrenen Gesetzeshüter an.
Es endet in der Entdeckung der Liebe des Mannes zu seiner Frau, des Polizisten zum ihm verbotenen Eheweib und der Frau zu einem selbstgewählten und selbstbestimmten Leben. Also im Drama.
„Der Weibsteufel“ des österreichischen Arztes und Autors Karl Schönherr wurde 1914 in Wien uraufgeführt und avancierte schnell zum Publikumsliebling. Schönherr – zusammen mit Arthur Schnitzler der erfolgreichste Dramatiker seines Landes in der Vorzeit des Ersten Weltkriegs – zeichnet aus, dass er die großen Fragen der Menschheit um Moral, Selbstbestimmung oder Macht von echten Menschen in wirklichen Situationen vortragen lässt. Es gibt in „Der Weibsteufel“ kein verheerendes Unglück, keinen bösen Menschen, der das Schlechte bewirkt und keine Heilige, die für das Gute zur Märtyrerin wird. So wenig konstruiert die Figurenkonstellation ist, so wenig einseitig sind die handelnden Personen. Sigmund Freud, der Wien in dieser Zeit in den intellektuellen Mittelpunkt Europas rückte, scheint durch die einzelnen Figuren hindurch: Wenn Sie am Formulieren und Verstehen ihrer Ziele scheitern, wenn das Triebhafte sich selbstverständlich über tradierte Glaubenssätze und Handlungsnormen hinwegsetzt oder wenn am Ende alles ganz anders kommt als jeder einzelne es wollten.
LVZ
„Eine sinnbildliche Kulisse, in der sich dann, in dezent österreichischer Sprachfärbung, ein darstellerisch grundsolides Schauspiel aufzeigt.“
Besetzung
Team
Regie: Katharina Schmidt
Bühne: Severine Christen
Dramaturgie: Peter Gentzel
Licht: Thomas Kalz
Kostüm: Marleen Hinniger