Der Reigen oder Vivre sa vie
Arthur Schnitzlers legendäres Stück „Reigen“erzählt eine Geschichte der Lust. In zehn Bildern lässt er zehn Personen aufeinandertreffen, die aus ganz unterschiedlichen Gründen und mit gänzlich verschiedenen Mitteln alle dasselbe Ziel verfolgen: Sex. Man ziert sich dabei, ist aufdringlich, man umschmeichelt sich und ist vulgär. Man betrügt und lügt und sehnt sich doch immer wieder nach Nähe und Zuneigung. Schnitzler seziert die ganze Bandbreite des Strebens zur Lust. Selbstbetrug und Ignoranz gegenüber allen anderen eingeschlossen.
Godards „Vivre sa vie“ wiederum erzählt die Geschichte der jungen Nana S., die aus Geldnot, aus Neugier und aus Langeweile Stück für Stück aus ihrem bürgerlichen Leben entflieht und in die Prostitution abdriftet. Dabei trifft sie auf den Zuhälter Raoul, dessen Zuneigung sich schnell wandelt und schließlich in eine Frage von Besitz mündet. Nanas Suche nach Glück, Abenteuer und Erfüllung endet in Abstumpfung, Enttäuschung und schließlich auch in einem unverschuldeten Tod.
Es gibt eine Schnittmenge der Themen bei Schnitzler und Godard und beide stellen Fragen, die Allgemeingültigkeit besitzen: Wann und wie gehört mir mein Leben? Wie kann ich meinen Körper, meinen Willen und meine Bedürfnisse in Kongruenz bringen? Wer verfügt über mich und über wen verfüge ich? Ein Diskurs über Abhängigkeit – nicht nur von einer abstrakten Umwelt, sondern von den Menschen, mit denen man konkret umgeht – ist ein gemeinsamer Fokus von Schnitzler und Godard. Über die Schablone des körperlichen Begehrens werden Grundfragen des menschlichen Strebens nach Glück und Liebe erörtert, deren Beantwortung immer und immer wieder versucht werden muss.
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Godards „Vivre sa vie“ wiederum erzählt die Geschichte der jungen Nana S., die aus Geldnot, aus Neugier und aus Langeweile Stück für Stück aus ihrem bürgerlichen Leben entflieht und in die Prostitution abdriftet. Dabei trifft sie auf den Zuhälter Raoul, dessen Zuneigung sich schnell wandelt und schließlich in eine Frage von Besitz mündet. Nanas Suche nach Glück, Abenteuer und Erfüllung endet in Abstumpfung, Enttäuschung und schließlich auch in einem unverschuldeten Tod.
Es gibt eine Schnittmenge der Themen bei Schnitzler und Godard und beide stellen Fragen, die Allgemeingültigkeit besitzen: Wann und wie gehört mir mein Leben? Wie kann ich meinen Körper, meinen Willen und meine Bedürfnisse in Kongruenz bringen? Wer verfügt über mich und über wen verfüge ich? Ein Diskurs über Abhängigkeit – nicht nur von einer abstrakten Umwelt, sondern von den Menschen, mit denen man konkret umgeht – ist ein gemeinsamer Fokus von Schnitzler und Godard. Über die Schablone des körperlichen Begehrens werden Grundfragen des menschlichen Strebens nach Glück und Liebe erörtert, deren Beantwortung immer und immer wieder versucht werden muss.
Deutschlandradio Kultur
„In den Szenen aus Schnitzlers „Reigen“ führt das zu dem schönen Effekt, dass die Anbahnung des Liebesaktes live verfolgt werden kann, der Akt selber nur schemenhaft auf den Videobildern zu erahnen ist und nach der nächsten Umdrehung alles vorbei und die Figuren bereits beim Abwickeln ihrer kurzen körperlichen Begegnungen sind.“
Freie Presse
„Philipp Preuss zieht nicht nur alle Register des zeitgenössischen Regietheaters, er lädt darüber hinaus in seiner Verschränkung mit Godard zu einer ästhetischen Reise zu Wunschprojektionen des Sexuellen und der imaginierten Erotik ein.“
LVZ
„Die sechs Schauspieler des überzeugenden Ensembles zeigen eine Reise durch eine Serie der Versuchungen, Annäherungen, Geschlechtsakte und Trennungen. [...] Ein stimmiger, vielschichtiger Theaterabend.“
Mitteldeutsche Zeitung
„Das ist poetisches, humorvolles und intelligentes Theater, wie es großartiger kaum sein kann.“
radio-mensch
„Es verbergen und öffnen sich dem Betrachter unterschiedliche, allesamt vorzüglich gestaltete Räume (Bühne: Ramallah Aubrecht). An den simultan speienden Wasserhähnen, dem spritzenden (!) Sessel oder dem chambré séparée vor der Schmuddelkino-Leinwand hätte selbst David Lynch seine Freude.“
Sächsische Zeitung
„[…] Selbst der Orgasmus ist pure Ironie“
Premiere am 31. Januar 2014
Spieldauer
ca. 1:45, keine PauseBesetzung
Team
Regie: Philipp Preuss
Bühne: Ramallah Aubrecht
Kostüme: Katharina Tasch
Musik: Kornelius Heidebrecht
Video: Konny Keller
Dramaturgie: Alexander Elsner
Licht: Carsten Rüger