Brennende Erde (UA)
Projekt von Regine Dura & Hans-Werner Kroesinger
In der Region um Leipzig erstreckt sich eines der wichtigsten Braunkohlereviere Deutschlands. Seit den 1920er Jahren ermöglichen technologische Innovationen wie der Schaufelradbagger den extensiven Abbau der Bodenschätze in immensen Tagebauen, die eine vorhandene Kulturlandschaft nachhaltig verändern. Als Hauptenergieträger werden die Braunkohle und die damit verbundene Industrie über Jahrzehnte kaum in Frage gestellt. Sie stellt eine Konstante über die politischen Umbrüche des 20. Jahrhunderts hinweg dar. Auf der Kostenseite sind eine weiträumige Zerstörung der Umwelt, aber auch zahlreiche Erfahrungen von kollektivem und individuellem Schicksal durch Umsiedlungsprozesse zu verbuchen.
In vielen Menschen leben die Erinnerungen an rußgeschwärzte Häuser, die Geräusche der großen Tagebaumaschinen, die staubgeschwängerte Luft, aber auch an Geschichten des Widerstands, an durchgestandene Auseinandersetzungen und gemeinschaftliche Erlebnisse weiter.
Heute scheint die Epoche dieser Industrie ihrem Ende entgegenzugehen. Unter dem Zeichen der Energiewende wird von vielen ein möglichst schneller Ausstieg aus der schmutzigen Braunkohle gefordert.
In der Geschichte des Braunkohleabbaus überkreuzen sich politische Debatten auf globaler und regionaler Ebene.
Regine Dura und Hans-Werner Kroesinger arbeiten seit 2000 zusammen und zählen zu den herausragenden Vertretern des gegenwärtigen Dokumentartheaters. Sie haben im deutschsprachigen Raum an Theatern wie dem Berliner HAU, dem Maxim Gorki Theater, dem Staatstheater Karlsruhe und dem Landestheater Linz sowie international gearbeitet. Mit „Stolpersteine Staatstheater“ wurden sie 2016 zum Berliner Theatertreffen eingeladen. In ihren Projekten, die sich mit vielfältigen Themen von deutscher Zeitgeschichte bis hin zu internationalen Konflikten beschäftigen, geht es ihnen darum, „in der theatralen Aufarbeitung von Kriegen, Völkermorden oder politischen Entscheidungen komplexe historische Bögen zu spannen und darüber so genau wie möglich die jeweiligen politischen bzw. wirtschaftlichen Interessenslagen herauszuarbeiten“. „Brennende Erde“ ist ihre erste Produktion am Schauspiel Leipzig.
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In vielen Menschen leben die Erinnerungen an rußgeschwärzte Häuser, die Geräusche der großen Tagebaumaschinen, die staubgeschwängerte Luft, aber auch an Geschichten des Widerstands, an durchgestandene Auseinandersetzungen und gemeinschaftliche Erlebnisse weiter.
Heute scheint die Epoche dieser Industrie ihrem Ende entgegenzugehen. Unter dem Zeichen der Energiewende wird von vielen ein möglichst schneller Ausstieg aus der schmutzigen Braunkohle gefordert.
In der Geschichte des Braunkohleabbaus überkreuzen sich politische Debatten auf globaler und regionaler Ebene.
Regine Dura und Hans-Werner Kroesinger arbeiten seit 2000 zusammen und zählen zu den herausragenden Vertretern des gegenwärtigen Dokumentartheaters. Sie haben im deutschsprachigen Raum an Theatern wie dem Berliner HAU, dem Maxim Gorki Theater, dem Staatstheater Karlsruhe und dem Landestheater Linz sowie international gearbeitet. Mit „Stolpersteine Staatstheater“ wurden sie 2016 zum Berliner Theatertreffen eingeladen. In ihren Projekten, die sich mit vielfältigen Themen von deutscher Zeitgeschichte bis hin zu internationalen Konflikten beschäftigen, geht es ihnen darum, „in der theatralen Aufarbeitung von Kriegen, Völkermorden oder politischen Entscheidungen komplexe historische Bögen zu spannen und darüber so genau wie möglich die jeweiligen politischen bzw. wirtschaftlichen Interessenslagen herauszuarbeiten“. „Brennende Erde“ ist ihre erste Produktion am Schauspiel Leipzig.
Leipziger Volkszeitung
„Tief recherchiert, ausgewogen und mit rotem Faden, der durch die Uraufführung des Dokumentartheaterstücks ‚Brennende Erde‘ führt.“
MDR Kultur
„Die Geschichte der ‚Brennenden Erde‘ wird von Anbeginn an erzählt, also auch, wie die Braunkohle überhaupt entsteht. Das ist der Stückbeginn, und hier ist das auch ein sehr poetisches, schönes Bild. Dann wird es bis ins Heute erzählt. Interessant dabei, dass hier nicht nur die böse DDR als Umweltzerstörerin zur Sprache kommt – das ist ja sowieso klar – aber auch die Nachwendezeit ist Thema mit ihrer Verknüpfung von Wirtschaft und Politik, bis zur neoliberalen Profit-Mentalität, die sogar noch einrechnet, dass man am neuen Umweltbewusstsein verdienen kann, was dann Entschädigungen betrifft, die die Kraftwerksbesitzer quasi als neues Hauptgeschäft betreiben.“
mephisto 97.6
„Das Team zeigt eine fulminant zusammengetragene Sammlung an Quellen und Perspektiven auf den Leipziger Tagebau. […] Unaufdringlich meistert [Paul Brody] es, mit atmosphärischen Klängen und Soundinstallationen Bilder auf die Bühne zu zeichnen.“
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Uraufführung am 17. Januar 2020
Spieldauer
ca. 1:20, keine PauseBesetzung
Team
Regie: Hans-Werner Kroesinger, Regine Dura
Ausstattung: Hugo Gretler
Musik: Paul Brody
Dramaturgie: Benjamin Große, Marleen Ilg
Licht: Thomas Kalz
Theaterpädagogische Betreuung: Amelie Gohla