Wirklichkeiten 23 (I)
Carolin Amlinger im Gespräch mit Jens Bisky über die Sehnsucht nach Selbstverwirklichung
Zwischen Krieg und Inflation, Pandemie-Erfahrungen und Energiekrise sucht eine Gesellschaft den Weg in die Zukunft. In der Moderation von Jens Bisky („Mittelweg 36“ / Hamburger Institut für Sozialforschung) wollen wir ab Januar in drei Veranstaltungen sprechen über diese Suche nach Orientierung. Und über die Kontroversen und Sehnsüchte, die diese Debatten des ‚Wie weiter?‘ begleiten.
Den Auftakt macht Carolin Amlinger (Universität Basel), die gemeinsam mit Oliver Nachtwey in ihrer Studie „Gekränkte Freiheit“ nachdenkt über die Auswirkungen eines modernen Dranges nach unbeschränkter Selbstverwirklichung.
Nicht wenige Stimmen stellen derzeit gesellschaftliche Verabredungen radikal in Frage – als fremdgesetzte Zwänge oder als Routinen, die nicht mehr weiter tragen. Amlinger und Nachtwey entwickeln ihre Untersuchung anhand von Interviews mit u. a. der „Querdenker“-Szene. Dabei begegnen sie immer wieder einer Auffassung der Selbstverwirklichung, die auf einem gewandelten Freiheitsbegriff basiert – und sich mehr und mehr gekränkt und beschränkt fühlt durch gesellschaftliche Übereinkünfte oder politische Regularien. Analysen, die weit über ein bestimmtes Milieu hinausführen in die Mitte der Gegenwart.
Gerahmt wird das Gespräch vom Theater-Film „Widerstand“. Der Text von Lukas Rietzschel entstand als Auftragswerk des Schauspiel Leipzig; 2021 erlebte er digitale Uraufführung. Ein präzise gezeichnetes Porträt einer Gegenwarts-Gesellschaft, deren Substanz Risse hat, die größer werden (Regie: Enrico Lübbe, Dauer 60 Minuten).
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Den Auftakt macht Carolin Amlinger (Universität Basel), die gemeinsam mit Oliver Nachtwey in ihrer Studie „Gekränkte Freiheit“ nachdenkt über die Auswirkungen eines modernen Dranges nach unbeschränkter Selbstverwirklichung.
Nicht wenige Stimmen stellen derzeit gesellschaftliche Verabredungen radikal in Frage – als fremdgesetzte Zwänge oder als Routinen, die nicht mehr weiter tragen. Amlinger und Nachtwey entwickeln ihre Untersuchung anhand von Interviews mit u. a. der „Querdenker“-Szene. Dabei begegnen sie immer wieder einer Auffassung der Selbstverwirklichung, die auf einem gewandelten Freiheitsbegriff basiert – und sich mehr und mehr gekränkt und beschränkt fühlt durch gesellschaftliche Übereinkünfte oder politische Regularien. Analysen, die weit über ein bestimmtes Milieu hinausführen in die Mitte der Gegenwart.
Gerahmt wird das Gespräch vom Theater-Film „Widerstand“. Der Text von Lukas Rietzschel entstand als Auftragswerk des Schauspiel Leipzig; 2021 erlebte er digitale Uraufführung. Ein präzise gezeichnetes Porträt einer Gegenwarts-Gesellschaft, deren Substanz Risse hat, die größer werden (Regie: Enrico Lübbe, Dauer 60 Minuten).