Große Gala junger Leipziger Literatur

Mit Michèle Yves Pauty, John Sauter, Konstantin Schmidtbauer, Jona Rausch u.v.a.


Anlässlich der Buchmesse präsentieren sich im Foyer 1 des Schauspiel Leipzig junge literarische Stimmen, die so und in dieser umfassenden Zusammenstellung im Trubel dieses Wochenendes noch nicht gehört wurden.

Michèle Yves Pauty liest Auszüge aus ihrem gerade erscheinenden Roman „Familienkörper“ (Haymon Verlag). Der Text beschreibt beeindruckend präzise das Geflecht einer Familie, in dem drei Generationen von Frauen im Mittelpunkt stehen. Weitere Themenschwerpunkte sind: Medical Gaslighting und Gender Medizin.

John Sauter, der die Lesung auch moderierend begleiten wird, liest an diesem Abend Gedichte und Kurzprosa aus seinen aktuellen Büchern Startrampen 1 & 2 (Gans Verlag) und Geister (Azur / VQ).

Shitela Maria Biallas Abdel Ghani präsentiert Auszüge aus ihrem lyrischen wie szenischen Schaffen, die so klangvolle Titel tragen wie „Yuppie Auslöschungsprojekt“.

Konstantin Schmidtbauer liefert mit „Schneebruch – drei Versuche“ eine fragmentarische, doch sprachlich immer spannende Werkschau seines Könnens: „einmal schweiften sie übers land, als wäre es schon im rückspiegel, ein andermal sprach niemand im zisterzienserkloster.“

Ella-Mae Paul gibt mit Kurztexten aus ihrem eben erst abgeschlossenen Manuskript „ich berichtige“ Einblick in eine Reise, die zwischen Selbstbehauptung und Entgrenzung pendelt, und dabei sprachlich immer überraschend bis gewaltig bleibt.

„Der sommer ist vorangeschritten, der august schon müde“, heißt es in einem Gedicht von Leah Luna Winzely. Und auch ihre anderen Miniaturen kreisen um die flirrende Hitze mit federleichten, glitzernden Zeilen, die jede Zuhörerin in ihrem Bann zu ziehen vermögen. Ein „gestillter Brand“, wenn die Worte enden.
Rund abgeschlossen wird das Programm mit Teresa Guggenberger und ihrem Werk „Reset“, einem monologischen Text aus Scrollbahnen, die unermüdlich graue Zellen abnützen, sowie einem szenischen Stück von Jona Rausch, die ihren Theatertext auf der Bühne unterstützt von zwei weiteren Stimmen performen wird.

Alle Autor*innen an diesem Abend eint der Bezug zur Ausbildungsstätte des Deutschen Literaturinstituts Leipzig. Und so ist auch der Titel der Veranstaltung zu verstehen, als Angelpunkt, als Heimkehr oder als Startschuss; denn neben Leipzig bewegen sich die Lesenden längst im Literaturschwerfeld irgendwo zwischen Berlin, Köln, Wien.
Gespräche mit den Künstler*innen und die Moderation leiten unterstützend zu den Lesungen durch die Show.