Four Walls and a Roof
Bertolt Brecht wurde während seines Exils in den USA am 30. Oktober 1947 vom „Komitee für unamerikanische Umtriebe“ verhört. Diese Gesinnungsprüfung des deutschen Dramatikers und seine rhetorische Exzellenz beim uneindeutigen Beantworten der Fragen in holprigem Englisch sind bestens dokumentiert.
Das libanesische Künstlerduo Lina Majdalanie und Rabih Mroué, das seit vielen Jahren mit dem Überschreiben, Variieren und Modulieren zeitgeschichtlicher Dokumente überaus inspirierende Theaterabende schafft, nimmt sich in „Four Walls and a Roof“ des denkwürdigen Verhörs Bertolt Brechts an und verknüpft es mit biographischen Erfahrungen. Anders als Brecht haben sich Majdalanie und Mroué ihr Exil in Berlin freiwillig ausgesucht. Aber spätestens seit dem neu aufgeflammten Krieg im Mittleren Osten sehen sich Majdalanie und Mroué einem politischen Bekenntniszwang ausgesetzt, der Nuancen nicht zulässt.
„Four Walls and a Roof“ verhandelt anhand von Brechts Prozess jene Erfahrungen internationaler Künstler*innen, Intellektueller und Schriftsteller*innen, die heute zwischen zwei Lagern gefangen sind und die in ihren Herkunftsländern ebenso zensiert und/oder zum Schweigen gebracht werden wie in den Ländern, die ihnen Schutz gewähren.
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Das libanesische Künstlerduo Lina Majdalanie und Rabih Mroué, das seit vielen Jahren mit dem Überschreiben, Variieren und Modulieren zeitgeschichtlicher Dokumente überaus inspirierende Theaterabende schafft, nimmt sich in „Four Walls and a Roof“ des denkwürdigen Verhörs Bertolt Brechts an und verknüpft es mit biographischen Erfahrungen. Anders als Brecht haben sich Majdalanie und Mroué ihr Exil in Berlin freiwillig ausgesucht. Aber spätestens seit dem neu aufgeflammten Krieg im Mittleren Osten sehen sich Majdalanie und Mroué einem politischen Bekenntniszwang ausgesetzt, der Nuancen nicht zulässt.
„Four Walls and a Roof“ verhandelt anhand von Brechts Prozess jene Erfahrungen internationaler Künstler*innen, Intellektueller und Schriftsteller*innen, die heute zwischen zwei Lagern gefangen sind und die in ihren Herkunftsländern ebenso zensiert und/oder zum Schweigen gebracht werden wie in den Ländern, die ihnen Schutz gewähren.
Leipzig-Premiere im 30. April 2025
Residenz in der Spinnerei
Residenz in der Spinnerei
Team
Regie, Text & Performance: Rabih Mroué, Lina Majdalanie
Dramaturgie: Sandra Noeth
Technische Leitung: Thomas Köppel
Fotos: Christophe Berlet