Der zerbrochne Krug
Dorfrichter Adam ist wahrlich nicht zu beneiden: Nicht nur, dass er beim Aufstehen zu Fall gekommen ist und sich eine fiese Beule zugezogen hat. Auch die richterliche Perücke ist nicht auffindbar und schlecht geträumt hat er obendrein — im Traum war er Angeklagter und Richter zugleich. Und nun kündigt sich auch noch Gerichtsrat Walter an. Dessen Auftrag: in den Provinzgerichten nach dem Rechten und nach vorschriftsmäßiger Amtsgestaltung zu sehen.
Die besten Voraussetzungen also, um einen anderen heiklen Fall zu klären: In derselben Nacht ist ein wertvoller Krug zu Bruch gegangen. Als Geschädigte und Anklägerin tritt Marthe Rull auf. Das Ganze soll geschehen sein, als ein nächtlicher Besucher aus dem Zimmer ihrer Tochter Eve geflohen ist. Angeklagter ist Ruprecht, der Verlobte Eves — doch der leugnet beharrlich. Ein abstruser Prozess beginnt, in dessen Verlauf die Wahrheit unter die Räder von Wortverdrehungen und Vertuschungsversuchen kommt und die Wirklichkeit auf bedrohliche Weise immer mehr Richter Adams Traum zu ähneln scheint.
Heinrich von Kleist wirft in seiner 1803 im Rahmen eines Dichterwettstreits entstandenen Juristenfarce einen satirisch-scharfen Blick auf die Fragilität einer Justiz, die mit ihren Verfahrensregeln und wohldefinierten Begrifflichkeiten manchmal nur mühsam ihre dunklen Gegenspieler — Eigennutz, Machtmissbrauch und Willkür — im Zaum zu halten vermag. In den Kleist’schen Wortkaskaden verschieben sich beharrlich die vermeintlichen Wahrheiten, bis Richter zu Gerichteten und Gerichtsdiener zu Richtern werden. Nur der Krug, ja, der unersetzliche Krug, bleibt unwiederbringlich zerbrochen.
Elsa-Sophie Jach, die mit „Für meinen Bruder“ von E. L. Karhu und „Niederwald“ von Wolfram Höll bereits zwei Uraufführungen in der Diskothek inszeniert hat, gibt mit „Der zerbrochne Krug“ ihr Debüt auf der Großen Bühne des Schauspiel Leipzig. Ihre Münchener Inszenierung von Kleists „Käthchen von Heilbronn“ stand auf der Shortlist zum Berliner Theatertreffen 2023.
mehr anzeigen
Die besten Voraussetzungen also, um einen anderen heiklen Fall zu klären: In derselben Nacht ist ein wertvoller Krug zu Bruch gegangen. Als Geschädigte und Anklägerin tritt Marthe Rull auf. Das Ganze soll geschehen sein, als ein nächtlicher Besucher aus dem Zimmer ihrer Tochter Eve geflohen ist. Angeklagter ist Ruprecht, der Verlobte Eves — doch der leugnet beharrlich. Ein abstruser Prozess beginnt, in dessen Verlauf die Wahrheit unter die Räder von Wortverdrehungen und Vertuschungsversuchen kommt und die Wirklichkeit auf bedrohliche Weise immer mehr Richter Adams Traum zu ähneln scheint.
Heinrich von Kleist wirft in seiner 1803 im Rahmen eines Dichterwettstreits entstandenen Juristenfarce einen satirisch-scharfen Blick auf die Fragilität einer Justiz, die mit ihren Verfahrensregeln und wohldefinierten Begrifflichkeiten manchmal nur mühsam ihre dunklen Gegenspieler — Eigennutz, Machtmissbrauch und Willkür — im Zaum zu halten vermag. In den Kleist’schen Wortkaskaden verschieben sich beharrlich die vermeintlichen Wahrheiten, bis Richter zu Gerichteten und Gerichtsdiener zu Richtern werden. Nur der Krug, ja, der unersetzliche Krug, bleibt unwiederbringlich zerbrochen.
Elsa-Sophie Jach, die mit „Für meinen Bruder“ von E. L. Karhu und „Niederwald“ von Wolfram Höll bereits zwei Uraufführungen in der Diskothek inszeniert hat, gibt mit „Der zerbrochne Krug“ ihr Debüt auf der Großen Bühne des Schauspiel Leipzig. Ihre Münchener Inszenierung von Kleists „Käthchen von Heilbronn“ stand auf der Shortlist zum Berliner Theatertreffen 2023.
Premiere am 31. Januar 2025
Große Bühne
Große Bühne
Besetzung
Anne Cathrin Buhtz als Gerichtsrätin Walter
Denis Grafe als Dorfrichter Adam
Denis Petković als Schreiber Licht
Sonja Isemer als Frau Marthe Rull
Teresa Schergaut als Eve Rull
Niklas Wetzel als Ruprecht Tümpel
Paulina Bittner als Frau Brigitte
Live-Musik - Geige
Teresa Allgaier
Live-Musik - Gitarre
Steffi Narr
Live-Musik - Schlagwerk
Johannes von Buttlar
Team
Inszenierung: Elsa-Sophie Jach
Bühne: Aleksandra Pavlović
Kostüme: Johanna Stenzel
Musik: Max Andrzejewski
Dramaturgie: Julia Buchberger
Theaterpädagogische Betreuung: Amelie Gohla