Bullshit

She She Pop (Berlin)
Das ist Bullshit: Ein Slang-Begriff für etwas, das falsch ist, diskreditiert, also Unsinn. Oder etwas, das erfunden ist, fake, irreführend, eine Täuschung. „Bullshit“ von She She Pop ist eine Verkaufsshow und ein posthumanistisches Degrowth-Abenteuer.

She She Pop haben die Orientierung verloren. Die Zentralperspektive — aus der sie gelernt haben, irgendein Ziel, zum Beispiel den Horizont, ins Auge zu fassen — ist aufgelöst. Zusammen mit allen anderen befinden sich die Performer*innen in einem Zustand des freien Falls. Eine Lücke tut sich auf zwischen Ereignissen und den Worten, die sie beschreiben. Und in diesen Abgrund fallen sie tiefer und tiefer. Doch selbst der Boden, der sie anziehen könnte, fehlt — und so ist der Fall nur ein Treiben im Stillstand.

In „Bullshit“ stellen sich She She Pop mutig dem Verlust der gemeinsamen Wirklichkeit. Die Performer*innen erkennen an, dass sie nichts wissen und dass selbst die poetische Realität des Theaterraums in Mitleidenschaft gezogen ist. So versuchen sie die Blase ihrer Wahrnehmung zu verlassen, um andere Größenverhältnisse anzunehmen, andere Farben zu sehen, sich wie die Fledermaus mit Echolot zu verständigen und sich in absoluter Dunkelheit wieder zu finden. Sie verlernen Sichtweisen, sie verschreiben sich der Unsicherheit und widmen sich dem Verlernen. Wird es ihnen noch gelingen, aus dem Chaos ein Erlebnis zu formen, Bedeutung in der Zufälligkeit zu finden, Sinn zu stiften im Durcheinander der Möglichkeiten — oder als letztes Mittel den Bankrott zur Komödie zu erklären?
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Leipzig-Premiere am 05. März 2025
Residenz in der Spinnerei


Besetzung

She She Pop, Sebastian Bark, Johanna Freiburg, Lisa Lucassen, Mieke Matzke, Ilia Papatheodorou, Berit Stumpf und Elke Weber

Eine Produktion von She She Pop in Koproduktion mit HAU Hebbel am Ufer Berlin, Kampnagel Hamburg, Künstler*innenhaus Mousonturm, FFT Düsseldorf, Residenz Schauspiel Leipzig, HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste. Mit Unterstützung: Theaterhaus Berlin Mitte

Gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt und den Hauptstadtkulturfonds