Bullshit
Das ist Bullshit: Ein Slang-Begriff für etwas, das falsch ist, diskreditiert, also Unsinn. Oder etwas, das erfunden ist, fake, irreführend, eine Täuschung.
Auf leerer Bühne finden sich die Performer*innen im endlosen Loop einer Verkaufsshow wieder. Hier ist nichts – und doch ist alles im Angebot. Unaufhörlich dreht sich die Spirale um She She Pop als Verkäufer*innen der Wirklichkeit, immer weiter geht ihre Suche nach etwas, dem sie noch einen Wert beimessen können, nur um es dann zu verramschen. Können sie die Wirklichkeit noch mit ihren Sinnen erfassen, mit Worten beschreiben. Ist sie noch zu retten? Hält irgendetwas dem Ausverkauf stand? She She Pop haben die Orientierung verloren. Die Zentralperspektive – aus der sie gelernt haben, irgendein Ziel ins Auge zu fassen – ist aufgelöst. Zusammen mit den Zuschauer*innen befinden sich die Performer*innen in einem Zustand des freien Falls. Eine Lücke tut sich auf zwischen Ereignissen und den Worten, die sie beschreiben. Und in diesen Abgrund fallen sie tiefer und tiefer.
In „Bullshit“ stellen sich She She Pop mutig dem Verlust der gemeinsamen Wirklichkeit. Die Performer*innen erkennen an, dass sie nichts wissen und dass selbst die poetische Realität des Theaterraums in Mitleidenschaft gezogen ist. So versuchen sie die Blase ihrer Wahrnehmung zu verlassen, um andere Größenverhältnisse anzunehmen, andere Farben zu sehen, sich wie die Fledermaus mit Echolot zu verständigen, und sich in absoluter Dunkelheit wieder zu finden. Sie stellen sich andere Sichtweisen vor, sie verschreiben sich der Unsicherheit und widmen sich dem Verlernen. Wird es ihnen noch gelingen aus dem Chaos ein Erlebnis zu formen, Bedeutung in der Zufälligkeit zu finden, Sinn zu stiften im Durcheinander der Möglichkeiten, – oder als letztes Mittel den Bankrott zur Komödie zu erklären?
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Auf leerer Bühne finden sich die Performer*innen im endlosen Loop einer Verkaufsshow wieder. Hier ist nichts – und doch ist alles im Angebot. Unaufhörlich dreht sich die Spirale um She She Pop als Verkäufer*innen der Wirklichkeit, immer weiter geht ihre Suche nach etwas, dem sie noch einen Wert beimessen können, nur um es dann zu verramschen. Können sie die Wirklichkeit noch mit ihren Sinnen erfassen, mit Worten beschreiben. Ist sie noch zu retten? Hält irgendetwas dem Ausverkauf stand? She She Pop haben die Orientierung verloren. Die Zentralperspektive – aus der sie gelernt haben, irgendein Ziel ins Auge zu fassen – ist aufgelöst. Zusammen mit den Zuschauer*innen befinden sich die Performer*innen in einem Zustand des freien Falls. Eine Lücke tut sich auf zwischen Ereignissen und den Worten, die sie beschreiben. Und in diesen Abgrund fallen sie tiefer und tiefer.
In „Bullshit“ stellen sich She She Pop mutig dem Verlust der gemeinsamen Wirklichkeit. Die Performer*innen erkennen an, dass sie nichts wissen und dass selbst die poetische Realität des Theaterraums in Mitleidenschaft gezogen ist. So versuchen sie die Blase ihrer Wahrnehmung zu verlassen, um andere Größenverhältnisse anzunehmen, andere Farben zu sehen, sich wie die Fledermaus mit Echolot zu verständigen, und sich in absoluter Dunkelheit wieder zu finden. Sie stellen sich andere Sichtweisen vor, sie verschreiben sich der Unsicherheit und widmen sich dem Verlernen. Wird es ihnen noch gelingen aus dem Chaos ein Erlebnis zu formen, Bedeutung in der Zufälligkeit zu finden, Sinn zu stiften im Durcheinander der Möglichkeiten, – oder als letztes Mittel den Bankrott zur Komödie zu erklären?
Berliner Morgenpost
„Nach 90 kurzen Minuten ist die alte Welt verkauft und eine neue erst skizziert, ist die alte Gemeinschaft privatisiert und eine neue erst im Entstehen. [...] Aber darin liegt auch eine Chance, weil man nach dem Abend noch länger darüber nachdenkt, ob wir wirklich schon alle Möglichkeiten ausgereizt haben, miteinander im Gespräch zu bleiben.“
Deutschlandfunk Kultur
„Wir werden sehr im Unklaren gelassen, welche Art von Metamorphose nach diesem Reinemachen, nach diesem Ausverkauf stattfindet. Das hat man so, in dieser illusionistischen Methode von dieser Gruppe noch nie gesehen. Sie hat tatsächlich Neuland betreten.“
Tagesspiegel
„Bullshit“ braucht keine expliziten tagespolitischen Bezüge, das Grundrauschen einer Zeit, in der Fakten und gesichertes Wissen keine harte Währung mehr sind, zieht sich auch so hörbar genug durch den Abend [...]. Die Performance zählt dabei zu den stärkeren Arbeiten von She She Pop, weil hier tatsächlich etwas auf dem Spiel steht: die Möglichkeit einer gemeinsamen Verständigung.“
taz
„Die Interaktion zwischen der vielfach prämierten Truppe und den Spendierhosen tragenden Gästen funktioniert hervorragend.“
Leipzig-Premiere am 05. März 2025
Residenz in der Spinnerei
Residenz in der Spinnerei
Besetzung
She She Pop, Sebastian Bark, Johanna Freiburg, Lisa Lucassen, Mieke Matzke, Ilia Papatheodorou, Berit Stumpf
Team
Konzept/Idee: She She Pop
Künstlerische Mitarbeit: Rodrigo Zorzanelli
Director of Photography & Video Installation: Benjamin Krieg
Technische Beratung Videodesign: L Wilson-Spiro
Mitarbeit Video: Guillaume Cailleau
Raum: Philine Rinnert
Kostüm: Lea Søvsø
Mitarbeit Kostüm: Margarita Rozhkova
Anfertigung Kostüm: Emma Cattell, Simon Kernen
Musik, Sounddesign, Klanginstallation: Santiago Blaum
Ton, Mitarbeit Sounddesign: Manuel Louis Horstmann
Live Sound Mix: Santiago Blaum, Manuel Louis Horstmann
Lichtdesign: Michael Lentner
Technische Leitung: Claes Schwennen
Dramaturgische Beratung: Lidiia Golovanova
Hospitanz: Neïtah Janzing
Englische Live Übersetzung: PANTHEA
Audiodeskription: Pingpong Translation & Subtitling, Martina Reuter
PR & Kommunikation: ehrliche arbeit – freies Kulturbüro
Kommunikation: Tina Ebert
Produktion: Tina Ebert, Aminata Oelßner, Elke Weber
Company Management: Aminata Oelßner, Elke Weber
Dank an: Fubbi Karlsson — House of North
Trailer
Foto: Benjamin Krieg