Arsen und Spitzenhäubchen
Mitten in New York, gleich hinter der Brooklyn Bridge, zwischen Pfarrhaus und dem alten Friedhof, steht ein kleines unscheinbares Haus. Hier leben die Schwestern Abby und Martha Brewster. Die beiden älteren Damen gelten als die guten Seelen des Viertels: Sie zogen ihre drei Neffen alleine groß, sie kochen für Bedürftige der Nachbarschaft und sammeln für Waisenhaus und Kirchenbasar. Ihr Neffe Teddy wohnt derweil immer noch bei ihnen, hält sich im Übrigen für Präsident Roosevelt und gräbt im Keller am Panama-Kanal. Regelmäßig kommen Pfarrer Harper und der Wachtmeister des Bezirks zum Tee — kurz, das Haus gleicht einer friedlichen Oase inmitten einer rauen Welt.
Aber auch in Abbys und Marthas beschauliches Leben tritt plötzlich ein Schatten: ihr Neffe Jonathan. Er ging als Sorgenkind, nun kehrt er zurück als Serienmörder und will Rache an den Tanten und an seinem Bruder Mortimer, dem ewigen Glückskind der Familie. Johnny quartiert sich ein in Begleitung seines Komplizen Dr. Einstein, denn beide sind auf der Flucht und haben zudem noch eine frische Leiche zu entsorgen.
Als Mortimer über einen Toten in der Truhe stolpert, werden die Dinge kompliziert. Abby und Martha können Mortimers Aufregung seltsamerweise gar nicht verstehen. Umso mehr versucht er verzweifelt, seine geliebten Tanten und Teddy vor dem Gesetz zu bewahren. Gar nicht so einfach, wenn ständig die Polizei zum Tee vorbeikommt, die ihrerseits überhaupt nicht erkennt, in welch bedrohlicher Lage sich alle befinden angesichts der gesuchten Gangster Johnny und Dr. Einstein.
Allerdings müssen die beiden allmählich erkennen, dass auch die liebenswerten Damen sich als keine so einfachen Gegnerinnen erweisen könnten. Nicht alle, die bei ihnen zu Besuch waren, haben das überlebt. Auch Abby und Martha haben eine Leiche im Keller. Oder, nun ja, möglicherweise auch mehrere …
„Arsen und Spitzenhäubchen“, uraufgeführt 1941, ist unter den schwarzen Theater-Komödien vielleicht die liebenswerteste, berühmteste und schwärzeste. ‚Normal‘ ist hier nichts und niemand. Vornweg nicht Abby und Martha, die dennoch mit größter Normalität und hilfsbereiter Seelenruhe die schwärzesten Dinge tun. Moral ist ein äußerst dehnbarer Begriff in dem Haus der beiden Tanten, aber mit welcher Selbstverständlichkeit sie von allen umso mehr hochgehalten wird, ist sehr, sehr lustig.
Ausgefeilte Situationskomik und umwerfend morbider Charme verhalfen der Uraufführung am Broadway zu 1.444 Aufführungen, gefolgt von der Verfilmung durch Frank Capra, und ließen Joseph Kesselrings Stück zum Klassiker werden für dessen doppelbödigen Blick zurück auf die ‚guten alten Zeiten‘.
Tina Lanik inszeniert regelmäßig u. a. am Deutschen Theater Berlin, am Schauspielhaus Zürich, am Residenztheater München und am Wiener Burgtheater. „Arsen und Spitzenhäubchen“ ist ihre erste Regiearbeit am Schauspiel Leipzig. Auch für den Ausstatter Stefan Hageneier, der regelmäßig mit Tina Lanik zusammenarbeitet sowie mit Christian Stückl am Münchner Volkstheater oder bei den Passionsspielen Oberammergau, ist Kesselrings Klassiker die erste Produktion am Schauspiel Leipzig.
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Aber auch in Abbys und Marthas beschauliches Leben tritt plötzlich ein Schatten: ihr Neffe Jonathan. Er ging als Sorgenkind, nun kehrt er zurück als Serienmörder und will Rache an den Tanten und an seinem Bruder Mortimer, dem ewigen Glückskind der Familie. Johnny quartiert sich ein in Begleitung seines Komplizen Dr. Einstein, denn beide sind auf der Flucht und haben zudem noch eine frische Leiche zu entsorgen.
Als Mortimer über einen Toten in der Truhe stolpert, werden die Dinge kompliziert. Abby und Martha können Mortimers Aufregung seltsamerweise gar nicht verstehen. Umso mehr versucht er verzweifelt, seine geliebten Tanten und Teddy vor dem Gesetz zu bewahren. Gar nicht so einfach, wenn ständig die Polizei zum Tee vorbeikommt, die ihrerseits überhaupt nicht erkennt, in welch bedrohlicher Lage sich alle befinden angesichts der gesuchten Gangster Johnny und Dr. Einstein.
Allerdings müssen die beiden allmählich erkennen, dass auch die liebenswerten Damen sich als keine so einfachen Gegnerinnen erweisen könnten. Nicht alle, die bei ihnen zu Besuch waren, haben das überlebt. Auch Abby und Martha haben eine Leiche im Keller. Oder, nun ja, möglicherweise auch mehrere …
„Arsen und Spitzenhäubchen“, uraufgeführt 1941, ist unter den schwarzen Theater-Komödien vielleicht die liebenswerteste, berühmteste und schwärzeste. ‚Normal‘ ist hier nichts und niemand. Vornweg nicht Abby und Martha, die dennoch mit größter Normalität und hilfsbereiter Seelenruhe die schwärzesten Dinge tun. Moral ist ein äußerst dehnbarer Begriff in dem Haus der beiden Tanten, aber mit welcher Selbstverständlichkeit sie von allen umso mehr hochgehalten wird, ist sehr, sehr lustig.
Ausgefeilte Situationskomik und umwerfend morbider Charme verhalfen der Uraufführung am Broadway zu 1.444 Aufführungen, gefolgt von der Verfilmung durch Frank Capra, und ließen Joseph Kesselrings Stück zum Klassiker werden für dessen doppelbödigen Blick zurück auf die ‚guten alten Zeiten‘.
Tina Lanik inszeniert regelmäßig u. a. am Deutschen Theater Berlin, am Schauspielhaus Zürich, am Residenztheater München und am Wiener Burgtheater. „Arsen und Spitzenhäubchen“ ist ihre erste Regiearbeit am Schauspiel Leipzig. Auch für den Ausstatter Stefan Hageneier, der regelmäßig mit Tina Lanik zusammenarbeitet sowie mit Christian Stückl am Münchner Volkstheater oder bei den Passionsspielen Oberammergau, ist Kesselrings Klassiker die erste Produktion am Schauspiel Leipzig.
Premiere am 23. November 2024
Große Bühne
Große Bühne
Spieldauer
ca. 2:20, eine PauseBesetzung
Anne Cathrin Buhtz als Abby Brewster
Bettina Schmidt als Martha Brewster
Niklas Wetzel als Mortimer Brewster
Christoph Müller als Teddy Brewster
Julius Forster als Jonathan Brewster
Vanessa Czapla als Elaine Harper
Andreas Keller als Dr. Einstein
Tilo Krügel als Dr. Harper / Leutnant Rooney
Denis Grafe als Polizist Brophy / Mr. Gibbs
Denis Petković als Polizist und Theaterautor O’Hara
Team
Regie: Tina Lanik
Bühne und Kostüme: Stefan Hageneier
Komposition: Jörg Gollasch
Choreographie: Romy Avemarg
Einspielung musikalische Aufnahmen: Max Eisinger (Violine), Lukas Fröhlich (Trompete)
Dramaturgie: Julia Buchberger
Licht: Jörn Langkabel, Ralf Riechert
Videotechnik: Matthias Gruner
Ton: Udo Schulze
Inspizienz: Jens Glanze
Soufflage: Ditte Trischan
Regieassistenz: Lukas Leon Krüger
Bühnenbildassistenz: Stella Vollmer
Kostümassistenz: Sabine Born
Maske: Kathrin Heine, Donka Holeček, Cordula Kreuter, Julia Markow
Requisite: André Sproete
Bühnenmeister: Julius Besen
Regie- und Musikhospitanz: Ella Eiben
Bühnenbild- und Kostümhospitanz: Nora Richter
Theaterpädagogische Betreuung: Rosa Preiß